Kontroverse Abstimmungen in den USA: Abtreibung, Drogen und Wahlen
Am 5. November, parallel zu den Präsidentschaftswahlen, werden die Wähler in 41 US-Bundesstaaten an fast 150 Referenden zu wichtigen gesellschaftlichen und politischen Themen teilnehmen. Die größten Emotionen wecken Abstimmungen über das Abtreibungsrecht, die Legalisierung von Marihuana sowie Änderungen in den Wahlsystemen.
31.10.2024 12:21
Nach Informationen der PAP ist das umstrittenste Thema der diesjährigen Volksabstimmungen auf Staatsebene die Abtreibung. Nachdem das Oberste Gericht das landesweite Recht auf diesen Eingriff aufgehoben hat, kehrt die Frage auf die Ebene der Bundesstaaten zurück. Die Bewohner von 11 Bundesstaaten, darunter Arizona, Nevada, Montana, Missouri, Nebraska und South Dakota, werden darüber entscheiden, ob das Recht auf Abtreibung in ihre Verfassungen aufgenommen werden soll.
In Florida, wo für die Durchsetzung einer Initiative 60 Prozent der Stimmen erforderlich sind, ist das Thema besonders umstritten. Der republikanische Gouverneur Ron DeSantis sowie Donald Trump, der in diesem Staat wählt, lehnen die vorgeschlagenen Änderungen ab. Umfragen der „New York Times“ deuten darauf hin, dass die Befürworter des Abtreibungsrechts zwar die Mehrheit erreichen könnten, jedoch wahrscheinlich nicht die erforderliche Schwelle.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Drogenpolitik. In fünf Bundesstaaten wird es Referenden zur Legalisierung von Marihuana und anderen Substanzen geben. In Florida, North Dakota und South Dakota werden die Wähler über die vollständige Legalisierung von Marihuana entscheiden, während in Nebraska über seine medizinische Anwendung abgestimmt wird.
In Massachusetts wird die Entkriminalisierung des Konsums psychodelischer Substanzen wie LSD, Psilocybin oder MDMA zur Diskussion stehen. Obwohl Marihuana auf Bundesebene weiterhin illegal bleibt, erlauben bereits 24 Bundesstaaten und der District of Columbia seine Freizeitnutzung und 38 seine medizinische Verwendung.
Änderungen in den Wahlsystemen: Amerikaner werden entscheiden
Ein weiteres wichtiges Thema sind Änderungen in den Wahlsystemen. Alaska, das als eines der ersten das Präferenzwahlsystem eingeführt hat, erwägt nun dessen Verbot. Eine ähnliche Abstimmung wird in Missouri stattfinden.
Andererseits können die Bewohner von Colorado, dem District of Columbia, Idaho und Oregon über die Einführung dieses Systems entscheiden. Das Präferenzwahlsystem, das für die Förderung gemäßigter Kandidaten gelobt wird, wird von Kritikern wegen seiner Komplexität und Erschwerung des Abstimmungsprozesses kritisiert.
Zudem sollen in acht Bundesstaaten Referenden bestätigen, dass nur US-Bürger an Wahlen teilnehmen dürfen, obwohl das geltende Recht dies bereits garantiert.
Wahl der Gouverneure: In den meisten Bundesstaaten wurden Favoriten ermittelt
Zusätzlich zu den Referenden finden in einigen Bundesstaaten Wahlen zu den Staatslegislaturen sowie Gouverneurswahlen in 11 Bundesstaaten statt. Laut PAP gibt es nur in New Hampshire keinen klaren Favoriten. Kelly Ayotte, unterstützt vom scheidenden republikanischen Gouverneur Chris Sununu, tritt gegen Joyce Craig, die ehemalige Bürgermeisterin von Manchester, an. In anderen Bundesstaaten wird der Sieg der amtierenden Gouverneure oder Kandidaten derselben Partei erwartet.
Anfänglich wurde in North Carolina ein enges Rennen erwartet, wo der Demokrat Josh Stein gegen den Republikaner Mark Robinson antritt. Robinsons Kampagne wurde jedoch durch Medienberichte über seine kontroversen Internet-Posts beeinträchtigt, in denen er unter anderem die Sklaverei verteidigte und beleidigende Begriffe verwendete. Diese Situation könnte das Wahlergebnis in diesem Staat beeinflussen.