TechnikKriegsmüll kreativ recycelt: Ukrainische Fabrik verwandelt Altmunition

Kriegsmüll kreativ recycelt: Ukrainische Fabrik verwandelt Altmunition

Die Ukrainer haben im aktuellen Krieg große Kreativität gezeigt. Eine ihrer Ausdrucksformen ist das Finden neuer Verwendungen für alte oder beschädigte Geschosse und andere Waffensysteme. So recyceln die Ukrainer Kriegsmüll, der erneut gegen die Russen eingesetzt wird.

Ein Ukrainer während der Herstellung eines Kopfes für eine Drohne.
Ein Ukrainer während der Herstellung eines Kopfes für eine Drohne.
Bildquelle: © united 24
Przemysław Juraszek

Journalist:innen der Gruppe United 24 besuchten eine geheime militärische Recyclinganlage, die von Ivanych, dem Kommandeur des 3. Regiments der Spezialoperationstruppen, geschaffen wurde. Diese Gruppe von 50 Personen mit begrenzten Ressourcen führt die Demontage alter oder beschädigter Artilleriegeschosse und anderer Waffen durch.

Einige der demontierten Geschosse stammen laut den Ukrainern aus den 1950er Jahren. Den Bildern nach zu urteilen, wird die meiste der derzeit demontierten Artilleriemunition mit Kalibern von 12 cm und 15 cm im Iran oder in Pakistan produziert. Zudem erreicht erbeutete Munition sowie durch Splitter beschädigte Abschussgeräte wie der FGM-148 Javelin oder NLAW die Anlage.

"Alles, was du kennst oder nicht, kann eine Waffe werden. Du musst nur kreativ sein"

Wie Ivanych im Gespräch mit den Journalist:innen zugibt, "alles, was du kennst oder nicht, kann eine Waffe werden. Du musst nur kreativ sein". In der Anlage landet eine große Menge an Munition, die für den Einsatz auf FPV-Drohnen oder als Wurfgeschosse für "Baba Yaga"-Drohnen angepasst wird.

"Wir können es uns nicht leisten, Munition wegzuwerfen, wie es in den USA geschieht", sagt Ivanych und fügt hinzu, dass die Ukraine nicht so reich wie Amerika ist und hier nichts verschwendet wird. Er betont auch, dass neue fehlerhafte Munition zwar vorkommt, dies jedoch sehr selten ist.

Aufgrund des Umgangs mit Explosivstoffen (altes Explosivmaterial wird auch instabil) ist die Sicherheit bei der Arbeit ein entscheidendes Thema, und in der Anlage ist eine lockere Atmosphäre nicht erlaubt. Häufig kommen Geschosse in die Fabrik, die Richtung Ukraine oder Russland beschriftet oder graviert wurden.

Die Arbeiter:innen sind in drei Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe kümmert sich um den Umgang mit Explosivstoffen, eine andere schneidet Stahlstäbe zur Produktion von Splittern, und die dritte Gruppe ist für die Fertigung und den Zusammenbau von Sprengköpfen verantwortlich. Gegebenenfalls werden auch kumulative Sprengköpfe von Abschussgeräten oder Panzerabwehrgranaten für den Einsatz auf Drohnen angepasst.

Ivanych schätzt, dass etwa 20 % der Munition im Frontbereich nicht funktioniert. Dies kann durch die Arbeit seines Teams mit der alternativen Nutzung von Kriegsmüll ausgeglichen werden. Erwähnenswert ist, dass ähnliche Aktivitäten auch von den Russen durchgeführt werden, indem sie beispielsweise Explosivmaterial aus fehlerhaften Handgranaten gewinnen.

Für Sie ausgewählt
© Daily Wrap
·

Das Herunterladen, Vervielfältigen, Speichern oder jegliche andere Nutzung der auf dieser Website verfügbaren Inhalte—unabhängig von deren Art und Ausdrucksform (insbesondere aber nicht ausschließlich: verbal, verbal-musikalisch, musikalisch, audiovisuell, auditiv, textlich, grafisch sowie die darin enthaltenen Daten und Informationen, Datenbanken und die darin enthaltenen Daten) und deren Form (z. B. literarisch, journalistisch, wissenschaftlich, kartografisch, Computerprogramme, bildende Kunst, fotografisch)—erfordert die vorherige und ausdrückliche Zustimmung von Wirtualna Polska Media Spółka Akcyjna mit Sitz in Warschau, dem Eigentümer dieser Website, unabhängig von der Art der Erschließung und der verwendeten Methode (manuell oder automatisiert, einschließlich der Verwendung von maschinellem Lernen oder künstlicher Intelligenz). Die obige Einschränkung gilt nicht für die Anwendung ausschließlich zum Zweck der Erleichterung der Suche durch Internetsuchmaschinen und der Gebrauch im Rahmen vertraglicher Beziehungen oder erlaubter Nutzung gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen.Detaillierte Informationen zu diesem Hinweis finden Sie  hier.