Krise ums schwarze Gold: Indische Häfen sperren russische Tanker
Der Tanker Cordelia Moon, der zur russischen Schattenflotte gehört und unter der panamaischen Flagge fährt, transportiert russisches Öl, das im westindischen Hafen von Vadinar entladen werden sollte. Indien hat jedoch keine Genehmigung zur Annahme der sanktionierten Ware erteilt. Der Tanker liegt seit einer Woche vor Anker.
Laut Bloomberg befinden sich an Bord des Schiffes etwa 160.000 Kubikmeter Öl (umgerechnet aus Millionen Barrel) von der russischen Firma Surgutnefegas, die von amerikanischen Sanktionen betroffen ist.
Indien, der zweitgrößte Importeur von russischem Rohöl, hat entschieden, keine Ladungen und Schiffe anzunehmen, die von Sanktionen betroffen sind, wenn sie nach dem 10. Januar 2025 beladen wurden.
Das bestätigte der indische Staatssekretär für Erdöl, Pankaj Jain, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Der Lieferant ist verpflichtet, mir etwas zu liefern, das meine Compliance-Anforderungen erfüllt", stellte er klar.
Indische Raffineriebeamte informierten russische Lieferanten und Ölhändler darüber, dass das von ihnen verkaufte Produkt den Sanktionsparametern der USA entsprechen sollte.
Wir wollen kein Risiko eingehen. Wir werden keine Ladung anfassen, die eine sanktionierte Einheit oder Schiffe umfasst", sagte einer der Beamten gegenüber Reuters.
Unterdessen nähern sich dem indischen Vadinar, wo sich eine Ölraffinerie befindet, vier weitere Tanker mit russischem Rohöl, berichtete das Portal Safety4sea.
Russischer Tanker von Huthi-Rebellen angegriffen
Es ist nicht die erste Pechfahrt der Cordelia Moon. Im Oktober letzten Jahres wurde der Tanker, nachdem er seine Ladung in Indien entladen hatte, auf dem Roten Meer von jemenitischen Huthi-Rebellen mit einer mit Sprengstoff beladenen Marinedrohne angegriffen, als er in Richtung Suezkanal unterwegs war. Die Explosion beschädigte einen der leeren Tanks, aber das Schiff konnte sich in sicherem Abstand von der jemenitischen Küste entfernen.
Nach einer Reparatur im türkischen Hafen von Yalova im Dezember fuhr das Schiff in Richtung der Schwarzmeerstraßen. Es war auf dem Weg nach Noworossijsk in Russland, wo es erneut mit Rohöl beladen werden sollte. Doch als es den Bosporus passierte, traten Probleme mit dem Motor auf. Der Tanker blockierte die Meerenge, weshalb die Türkei diese für viele Stunden vollständig schließen musste.