NachrichtenKritik an Hilfsverteilung in Gaza – UN verweigern Zusammenarbeit mit GHF

Kritik an Hilfsverteilung in Gaza – UN verweigern Zusammenarbeit mit GHF

Wenige Tage vor dem islamischen Opferfest Eid al-Adha verschärft sich die humanitäre Krise im Gazastreifen. Internationale Organisationen werfen der israelischen Regierung und der umstrittenen Hilfsorganisation GHF vor, Hilfslieferungen politisch zu kontrollieren und die Not der Zivilbevölkerung zu verschärfen.

Palästina, Gaza
Palästina, Gaza
Bildquelle: © GETTY | SOPA Images

Zweifelhafte Verteilung: UN distanzieren sich von GHF

Die Vereinten Nationen und mehrere internationale Hilfsorganisationen lehnen eine Zusammenarbeit mit der Global Humanitarian Foundation (GHF) ab. Der Grund: Die Verteilung von Hilfsgütern erfolge unter Kontrolle des israelischen Militärs und diene de facto der Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung. Verteilungspunkte seien laut Kritikern auf wenige Orte im Zentrum und Süden Gazas beschränkt. Aufnahmen, die GHF in dieser Woche veröffentlichte, zeigen chaotische Szenen in Rafah: Hunderte Palästinenser drängen sich um Kartonstapel – ohne sichtbare Struktur oder Kontrolle.

Eid al-Adha unter Belagerung: Kaum Nahrung in Gaza

Ab Donnerstag feiern Muslime weltweit das Opferfest Eid al-Adha, das traditionell mit dem Schlachten von Tieren und festlichen Mahlzeiten begangen wird. In Gaza aber ist Nahrung Mangelware – fast zwei Jahre Krieg und Belagerung haben die Versorgungslage drastisch verschlechtert. Die humanitäre Situation spitzt sich weiter zu, während Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen sind, die kaum koordiniert oder sicher verteilt werden kann.

Israelische Waffen an Clanführer? Politischer Streit eskaliert

Am Donnerstag erhob Oppositionspolitiker Avigdor Lieberman schwere Vorwürfe: Die israelische Regierung habe Waffen an palästinensische Milizen in Gaza geliefert. Das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu bestätigte die Vorwürfe nicht direkt, erklärte jedoch, man handle "auf Empfehlung der Sicherheitsdienste auf verschiedene Weise". Medienberichten zufolge erhielt Yasser Abu Shabab, ein Clanführer aus Rafah, Waffen aus Israel. Er selbst hatte erklärt, eine Truppe zur Absicherung von Hilfslieferungen aufzubauen.

Konflikt um Macht und Kontrolle – Hamas vs. Clans

Hamas bezeichnet Abu Shabab als "Kollaborateur mit der Besatzung" und erklärt, seine Kämpfer hätten bereits vor Januar über zwei Dutzend Männer seiner Miliz getötet. Angeblich sei es zu Zusammenstößen mit Plünderern von Hilfstransporten gekommen. Israel wiederum wirft Hamas vor, selbst Hilfsgüter zu stehlen – was die Gruppe jedoch bestreitet.

Angriffe auf Hilfstransporte: Fahrer getötet

Die Gewalt gegen humanitäre Transporte nimmt zu. Am Mittwoch stellte ein palästinensisches Transportunternehmen, das im Auftrag von UN-Agenturen arbeitet, seine Tätigkeit auf unbestimmte Zeit ein. Ein bewaffneter Überfall auf einen Hilfskonvoi in Deir al-Balah forderte das Leben eines Fahrers, ein weiterer wurde verletzt. Die Sicherheitslage für humanitäre Akteure bleibt katastrophal.

Quelle: Reuters

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Redakcja Wirtualnej Polski