NachrichtenLandwirte fordern Schutz: Grenzen zu Deutschland dicht machen

Landwirte fordern Schutz: Grenzen zu Deutschland dicht machen

Die Landwirte fordern die Schließung der Grenze zu Deutschland für den Transport von Tieren wegen der Bedrohung durch Maul- und Klauenseuche. Am Montag protestierten sie an vier Standorten entlang der Grenze zu Deutschland.

Protest der Landwirte in Kołbaskowo
Protest der Landwirte in Kołbaskowo
Bildquelle: © PAP | Marcin Bielecki

Die Landwirte forderten ein Verbot des Tiertransports nach Deutschland, da sie die Maul- und Klauenseuche als Bedrohung für die polnische Viehwirtschaft sehen.

In Deutschland wurden die ersten drei Fälle von Maul- und Klauenseuche (FMD) seit 37 Jahren bestätigt, einer hoch ansteckenden Viruserkrankung bei Tieren. Die polnischen Veterinärdienste wurden in Alarmbereitschaft versetzt, informiert das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Zusätzliche Kontrollmaßnahmen wurden an der Grenze eingeführt, unter anderem die Desinfektion von Fahrzeugen, die Tiere transportieren.

Maul- und Klauenseuche in Deutschland: Landwirte alarmieren

Am Freitag trafen sich der Landwirtschaftsminister Czesław Siekierski und der Staatssekretär Michał Kołodziejczak mit Vertretern der Schweineproduzenten und dem Präsidenten des Nationalen Rates der Landwirtschaftskammern, Wiktor Szmulewicz.

Die Vertreter der Landwirte äußerten ihre Bedenken und die Gefahren, die daraus resultieren können. Sie wiesen zudem auf den zunehmenden Zustrom lebender Tiere und Fleisch aus Deutschland hin, das wegen des Auftretens der Maul- und Klauenseuche nicht in Drittländer exportiert werden kann.

Sie betonten, dass Schweineproduzenten bereits jetzt Schwierigkeiten haben, Schweine an Schlachthöfe in Polen zu verkaufen, was sie dazu zwingt, die Tiere länger auf den Höfen zu halten. Die Landwirte forderten eine verstärkte Überwachung der Tiertransporte und erwogen ein Verbot der Einfuhr von Fleisch aus Deutschland.

Maul- und Klauenseuche: Was man wissen muss

Der Hauptinspektor des Gesundheitswesens informiert in einer Mitteilung, dass die Maul- und Klauenseuche eine hoch ansteckende Krankheit ist, die in der Fleischindustrie und Viehwirtschaft enorme Verluste verursacht.

Laut der Mitteilung des GIS sind Kühe, Schweine, Ziegen und Schafe am häufigsten von der Krankheit betroffen. Das Virus, das bei Tieren äußerst ansteckend ist, zeichnet sich durch seine hohe Widerstandsfähigkeit in der Umwelt aus und verbreitet sich unabhängig von den Wetterbedingungen leicht. Länder, in denen die Maul- und Klauenseuche auftritt, erleiden erhebliche wirtschaftliche Verluste in der Fleischindustrie und Viehwirtschaft. Infizierte Tierbestände müssen häufig zwangsweise reduziert werden.

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