NachrichtenLawrow kritisiert Trumps "America First" als gefährliche Rhetorik

Lawrow kritisiert Trumps "America First" als gefährliche Rhetorik

In einem Artikel für das Magazin "Russland in der globalen Politik" kommentierte der russische Außenminister Sergej Lawrow den Übergang der Vereinigten Staaten zur Konzeption von "America First". Lawrow verglich Donald Trumps Slogan mit dem nationalsozialistischen "Deutschland über alles".

Die Handlungen Trumps kommentierte Sergei Lawrow.
Die Handlungen Trumps kommentierte Sergei Lawrow.
Bildquelle: © Getty Images, PAP

Viele Informationen, die von russischen Medien oder Regierungsvertretern bereitgestellt werden, sind Teil der Propaganda. Solche Berichte sind Bestandteil des Informationskriegs, den die Russische Föderation führt.

Lawrow äußerte Besorgnis, dass die Konzeption von "America First" ein beunruhigendes Echo auf hitleristische Parolen habe.

"Der Fokus auf 'Frieden durch Stärke' könnte letztendlich die Diplomatie begraben", erklärte Lawrow im Artikel. Ihm zufolge zeigt solch ein Ansatz keinen Respekt vor den internationalen rechtlichen Verpflichtungen der USA gemäß der Charta der Vereinten Nationen.

Lawrow über die Rolle der USA

Der Chef der russischen Diplomatie stellte fest, dass demografische, ökonomische, soziale und geopolitische Veränderungen unumkehrbar sind, sodass eine Rückkehr zur alten Weltordnung unmöglich ist. Lawrow erklärte, dass in der Welt eine multipolare Ordnung an Einfluss gewinnt.

"Anstatt sich diesem Prozess zu widersetzen, könnten die USA eines der verantwortlichen Machtzentren werden, neben Russland, China und anderen Mächten des Globalen Südens, Ostens, Nordens und Westens", meint der Politiker.

Eine Warnung für Trump?

Lawrow fügte hinzu, dass die neue amerikanische Regierung die Grenzen des auf die UNO basierenden Systems in Bezug auf amerikanische Interessen mit "kowboymäßigen Angriffen" testen werde.

Jedoch, wie er betonte, wird die Trump-Administration bald erkennen, dass die internationale Realität weitaus komplexer ist als jene Vorstellungen über die Welt, die man ohne Konsequenzen in Ansprachen an das amerikanische Publikum und gehorsame geopolitische Verbündete darstellen kann.

Russland "wartet auf Ernüchterung"

"Russland, in Erwartung solcher Ernüchterung, wird zusammen mit gleich gesinnten Partnern weiterhin daran arbeiten, Bedingungen für die Anpassung der Mechanismen des praktischen Aufbaus zwischenstaatlicher Beziehungen an die Realitäten der Multipolarität und des internationalen rechtlichen Konsenses des Jalta-Potsdam-Systems zu schaffen, verkörpert in der Charta der Vereinten Nationen", fasste Lawrow zusammen.

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