TechnikLeopard 1A5: Überraschend robust trotz schwacher Panzerung

Leopard 1A5: Überraschend robust trotz schwacher Panzerung

Der Krieg in der Ukraine stellt jegliche Ausrüstung oder deren Modifikationen brutal auf die Probe. Selbst „papierene“ Panzer wie der Leopard 1A5 können sich als erstaunlich widerstandsfähig erweisen. Wir erklären, worin ihr Geheimnis liegt.

Leopard 1A5 nach Modifikationen von einem Dutzend FPV-Drohnen getroffen.
Leopard 1A5 nach Modifikationen von einem Dutzend FPV-Drohnen getroffen.
Bildquelle: © Youtube | Karna La Vera
Przemysław Juraszek

Im Internet tauchte ein Video eines ukrainischen Leopard 1A5-Panzers auf, der von 12 FPV-Drohnen getroffen wurde, wobei erst die letzten Einschläge ein Feuer auslösten. Der Status der Besatzung ist laut dem Portal Militarnyj unbekannt. Doch auf dem Video der 12. FPV-Drohne (in schrecklich schlechter Qualität) ist etwas zu sehen, was wie eine der offenen Luken auf dem Turm aussieht.

Das Fehlen eines Feuers bis zu diesem Zeitpunkt könnte darauf hindeuten, dass zumindest ein Teil der Besatzung sich evakuieren könnte. Dies ist ein beeindruckendes Ergebnis für einen Panzer mit eigentlich schwacher Panzerung. Hervorzuheben ist, dass die Ukrainer die Panzerung gegen Angriffe mit einfachen kumulativen Gefechtsköpfen, die viel von Drohnen eingesetzt werden, erheblich verstärkt haben.

Leopard 1A5 erhielt mehrere Treffer auf das Dach und die Frontpanzerung, hinter der sich das Munitionslager befindet, sowie weitere im Motorbereich, was den Panzer letztendlich bewegungsunfähig machte und ein Feuer entfachte.

Leopard 1A5 - nützlicher Veteran aus Europa

Die Leopard 1A5-Panzer sind eine Modernisierung einer Maschine, deren Ursprünge in die 1960er Jahre zurückreichen. Der Hauptaspekt war die Installation des Feuerleitsystems EMES 18, einer Weiterentwicklung des EMES 15-Systems, das in den ersten Leopard 2 verwendet wurde.

Das Herzstück des Systems ist ein Wärmebildzielfernrohr für den Schützen zusammen mit einem ballistischen Computer, der erheblich die Fähigkeiten zur Erkennung, Identifizierung und zum präzisen Schießen auf Ziele in mehreren Kilometern Entfernung bei Nacht oder ungünstigen Wetterbedingungen verbessert.

Der Nachteil ist praktisch das Fehlen einer starken Panzerung. Maximal 70 mm Panzerstahl, verstärkt mit Lexan-Paneelen (eine Polycarbonat-Variante), schützen bestenfalls vor Artilleriesplittern und einigen automatischen Kanonen.

Deshalb entwickelten die Ukrainer ein Modernisierungspaket auf Basis reaktiver Panzerungsblöcke vom Typ Kontakt-1 sowie abgehobenen Schichten von Netzen, die den kumulativen Sprengkopf vorzeitig zur Detonation bringen sollen.

Improvisierte Lösung der Ukrainer — ausreichend gegen russische Eigenbauten

Die Idee ähnelt im Grunde den russischen "gepanzerten Scheunen", die mit allem Möglichen bedeckt sind. Beispielsweise können die weit verbreiteten PG-7VL-Granaten aus RPG-7-Granatwerfern, die oft auf FPV-Drohnen montiert werden, 50 cm Panzerstahl durchdringen. Sie haben jedoch eine sehr begrenzte Reichweite und der gewünschte Durchschlageffekt tritt erst in einem Abstand von 0,5 m von der Detonationsstelle ein.

Wenn die Granate also beispielsweise 70 cm vom Panzer entfernt auf einem Netz oder anderen Hindernis zur Detonation gebracht wird, verursacht der kumulative Strahl, der 50 cm Panzerung durchdringen könnte, keinen Schaden. Die Wirkung der reaktiven Panzerung lenkt hingegen den Strahl ab durch die Erschütterungswelle und Splitter. Die Panzerung, auf der die Blöcke montiert sind, muss der Explosion von Kassetten wie beim Kontakt-1 mit etwa 260 g Sprengstoff standhalten.

Bei einfachen PG-7VL-Granaten und ähnlichen Waffen ist dies ein wirksamer Schutz. Wenn allerdings FPV-Drohnen, die größere, zweiköpfige Granaten wie die PG-7VR transportieren können, auftauchen, wird dieser Schutz unwirksam. Hierbei schafft der erste Sprengkopf eine Lücke im Hindernis für den größeren, der dann unter optimalen Bedingungen explodiert.

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