Litauen kappt Stromverbindung zu Russland: Start für EU‑Netz im Februar
Die Stromleitungen, die Litauen mit Russland und Weißrussland verbinden, werden im Februar nächsten Jahres im Rahmen der Synchronisierung der baltischen Energiesysteme mit Westeuropa abgekoppelt, teilte der litauische Übertragungsnetzbetreiber Litgrid am Freitag den Medien mit.
26.10.2024 08:04
Die Abkopplung der Infrastruktur ist für den 8. Februar geplant, wenn das Abkommen über das einheitliche Elektrizitätssystem von Weißrussland, Russland, Estland, Lettland und Litauen (BRELL) ausläuft.
"Unmittelbar danach wird mit dem Abbau begonnen", teilte der Betreiber in einer Erklärung mit. Am 9. Februar wird Litauen an das vereinte europäische Stromnetz angeschlossen.
Ursprünglich war geplant, dass Litauen, Lettland und Estland Ende 2025 an das kontinentale europäische Stromnetz angeschlossen werden.
Strategisches Risiko
Die baltischen Länder - Litauen, Lettland und Estland - wollten sich bereits 2007 vom russischen und weißrussischen Energiesystem abkoppeln, da sie die Abhängigkeit von russischem Strom als strategisches Risiko betrachteten, betonte das litauische Portal Lrt.
Derzeit sind Litauen, Lettland und Estland die einzigen EU-Länder, die nicht an das europäische Stromnetz angeschlossen sind.
Ab dem nächsten Jahr werden die baltischen Länder die bestehende LitPol-Verbindung nutzen, die Litauen mit Polen verbindet, sowie ein neues Kabel, das unter der Ostsee verlegt wurde. Die Kosten für den Transformationsprozess werden auf 1,6 Milliarden Euro geschätzt, von denen drei Viertel aus EU-Mitteln gedeckt werden.