NachrichtenLitauen verlässt Streubomben-Konvention als Antwort auf Russland

Litauen verlässt Streubomben-Konvention als Antwort auf Russland

Litauen hat sich offiziell aus der internationalen Konvention zum Verbot von Streubomben zurückgezogen. Diese Entscheidung ist eine Reaktion auf das Vorgehen Russlands, das diese Waffe einsetzt.

Litauen verlässt die Konvention. Alles wegen Russland.
Litauen verlässt die Konvention. Alles wegen Russland.
Bildquelle: © Getty Images, Google Maps
Kamila Gurgul

Der Seimas von Litauen hatte die Entscheidung, aus der Konvention auszutreten, bereits im Juli des vergangenen Jahres getroffen. Anfang Herbst reichte Litauen die notwendigen Dokumente bei der UNO ein, was eine sechsmonatige Frist einleitete, nach der die Entscheidung rechtskräftig wurde. Diese Frist endete am Donnerstag, dem 6. März.

Streubomben sind Behälter, die aus der Luft oder vom Boden abgefeuert werden können. Sie enthalten zahlreiche kleinere Sprengsätze, die sich über ein großes Gebiet verteilen, das vergleichbar mit der Größe eines Fußballfeldes ist.

Litauen entschied sich, die Konvention zu verlassen, mit der Begründung, dass Russland diese Waffe einsetzt und alle Mittel erforderlich sind, um einen potenziellen Aggressor abzuschrecken.

Kontroversen um Streubomben

Kritiker des Einsatzes von Streubomben in bewaffneten Konflikten betonen, dass sie schwer zu kontrollieren sind und eine unverhältnismäßige Bedrohung für die Zivilbevölkerung darstellen. Die litauischen Behörden versprechen jedoch, die potenziellen negativen Auswirkungen dieser Waffe zu minimieren. Geplant ist die Einführung eines Algorithmus, der das schnelle Einsammeln von Blindgängern nach jedem potenziellen Militäreinsatz vorschreibt.

Litauen erwägt außerdem, sich aus der Ottawa-Konvention zurückzuziehen, die den Einsatz von Antipersonenminen verbietet. Eine Entscheidung darüber soll in den nächsten Monaten fallen.

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