Litauen zählt runter: Entkopplung vom BRELL auf Kurs
Litauen bereitet sich auf die historische Abkopplung vom postsowjetischen Energiesystem BRELL vor. Eine symbolische Uhr in Vilnius zählt die Zeit bis zum 8. Februar 2025 herunter, wenn das Land sich mit dem europäischen Stromnetz verbinden wird.
Litauen, Lettland und Estland planen, sich vom BRELL-System (das gemeinsame Abkommen über das Energiesystem der baltischen Staaten, Russland und Belarus) zu trennen, was am 8. Februar geschehen soll. Am Donnerstag wurde in Vilnius die Uhr gestartet, die die Zeit bis zu diesem Ereignis herunterzählt.
Der litauische Energieminister Dainius Kreivys betonte, dass dies ein entscheidender Schritt für die energetische Unabhängigkeit des Landes sei. Die Anbindung an das europäische Netz werde die nationale Sicherheit erhöhen. "So wie wir den Abzug des letzten russischen Soldaten aus Litauen gefeiert haben, werden wir am 8. Februar die energetische Unabhängigkeit feiern können", versicherte er.
Der Energieumwandlungsprozess der baltischen Staaten sieht die Verbindung mit dem Energiesystem Westeuropas vor. Dadurch wird Litauen aktiv am EU-Strommarkt teilnehmen können. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 1,6 Milliarden Euro, von denen der Großteil durch die Europäische Union gedeckt wird.
Bereit für Herausforderungen
Bei der Zeremonie zur Eröffnung der Uhr am Donnerstag waren auch Vertreter Lettlands und Estlands anwesend. Die Politiker versicherten, dass sie auf mögliche russische Provokationen vorbereitet seien.
"Alle von uns haben Pläne A, B, C. Wir sind bereit", sagte der lettische Klima- und Energieminister Kaspars Melnis. Die Energieumstellung ist nicht nur ein politischer Akt, sondern auch ein strategischer Schritt in Richtung Sicherheit.