Lukaschenko blockiert Frauen: Testosteron bleibt an der Macht
Im Januar 2025 sollen in Belarus die Präsidentschaftswahlen stattfinden. Lukaschenko wurde am Donnerstag gefragt, ob das höchste Amt in diesem Land von einer Frau besetzt werden könnte. Seine Antwort war knapp: "Gott bewahre".
14.11.2024 17:54
Am 26. Januar sollen in Belarus erneut Präsidentschaftswahlen abgehalten werden. Niemand hat Illusionen darüber, dass es in Wirklichkeit um die Wiederwahl von Lukaschenko geht, der dieses Amt seit 30 Jahren innehat. Dies könnte unter anderem dadurch belegt werden, dass kein unabhängiger Kandidat an den Wahlen teilnehmen darf, sondern nur sechs "Strohpersonen" - Personen, die mit dem Regime und dem Diktator selbst verbunden sind.
Während einer Pressekonferenz am Donnerstag wurde Lukaschenko von einem Journalisten der Agentur Belta gefragt, ob eine Frau Präsidentin von Belarus werden könnte (unter den zugelassenen Kandidaten sind nämlich zwei Frauen - Anm. d. Red.). Die Antwort des selbsternannten Präsidenten war eindeutig. - Gott bewahre, dass in Belarus eine Frau gewählt würde - erwiderte er.
"Das ist keine repräsentative Position"
- Der Präsident der USA hat andere Befugnisse, und hier muss man sich alles genau ansehen. In Belarus ist der Präsident der Oberbefehlshaber. Und das ist eine sehr anstrengende Arbeit. Eine Frau sollte nicht so stark belastet werden, das ist keine repräsentative Position. Vielleicht erreichen wir irgendwann einen solchen Stil. Aber im Moment ist es anders - erklärte Lukaschenko.
- Ich habe großen Respekt vor den Frauen und mindere nicht ihre Rolle. Aber sie sollten davon Abstand halten - fügte er hinzu.
Es sei daran erinnert, dass es nach den Präsidentschaftswahlen 2020 in Belarus zu massiven Protesten kam. Die Teilnehmer forderten eine faire Auszählung der Stimmen, die für die Kandidaten abgegeben wurden. Einer unabhängigen, im Ausland durchgeführten Exit-Poll zufolge soll Swjatlana Zichanouskaja 71 % der Stimmen erhalten haben, während Aljaksandr Lukaschenko 10 % erhielt. Laut Angaben des belarussischen Meinungsforschungsinstituts gewann jedoch Lukaschenko die Wahlen mit 79,7 %, während Swjatlana Zichanouskaja 6,8 % erreichte.