Lukaschenko tauscht Premierminister aus: Kontinuität in Belarus
Alaksandr Lukaschenko hat Alaksandr Turtschin zum neuen Premierminister von Belarus ernannt. Der neue Chef des belarussischen Ministerrats ersetzt Roman Halauchenka in dieser Position.
Alaksandr Lukaschenko, der Führer von Belarus, gab am Montag bekannt, dass Alaksandr Turtschin das Amt des Premierministers übernehmen wird. Er tritt die Nachfolge von Roman Halauchenka an, der diese Funktion seit 2020 innehatte. Diese Information wurde von unabhängigen Medien aus Minsk gemeldet.
Turtschin, geboren 1975, war in den Jahren 2015–2016 Assistent des Präsidenten der Republik Belarus – Hauptinspektor für das Gebiet Homelsk. In den Jahren 2018–2019 war er stellvertretender Premierminister von Belarus. Nachdem er seine neue Rolle angetreten hatte, betonte er, dass er keine radikalen Änderungen in der Wirtschaftspolitik des Landes plant.
Wechsel in Belarus: Keine Revolution zu erwarten
„Mein Lieblingsspruch ist: 'Evolution ohne Revolution'. In jeder Position muss man sich natürlich weiterentwickeln“, sagte der neue Premierminister. Er fügte hinzu, dass es keine wesentliche Korrektur des wirtschaftlichen Kurses geben wird und das Wichtigste die Gewährleistung einer stabilen und ausgewogenen Entwicklung des Landes sei.
Der Wechsel im Amt des Premierministers ergibt sich aus dem belarussischen Verfahren, wonach die Regierung ihren Rücktritt dem neu gewählten Präsidenten mitteilt. Im Januar 2025 wurde Lukaschenko trotz der von vielen Ländern nicht anerkannten Wahlen in Belarus für eine weitere Amtszeit gewählt.
Roman Halauchenka, der bisherige Premierminister, wurde zum Chef der Nationalbank der Republik Belarus ernannt. Experten bemerken, dass alle Ernennungen in Belarus eine Fassade sind, weil Lukaschenko seit 30 Jahren die volle Macht ausübt.
Belarus ist neben Russland eines der diktatorischen Länder in Europa. Lukaschenko hat jede Opposition und Medienfreiheit unterdrückt, und seine Behörden gehen brutal gegen Proteste vor. Laut Organisationen, die Menschenrechte verteidigen, werden derzeit mehr als 1.200 Personen in Belarus als politische Gefangene angesehen.