NachrichtenMagdeburger Anschlag: Ministerin sieht psychische Störungen als Ursache

Magdeburger Anschlag: Ministerin sieht psychische Störungen als Ursache

Die deutsche Innenministerin Nancy Faeser informierte darüber, dass der Täter des Angriffs in Magdeburg deutliche Anzeichen psychischer Störungen zeige. Der Attentäter passe nicht in bekannte terroristische Muster, betonte sie.

Bei dem Anschlag in Magdeburg kamen fünf Personen ums Leben, viele wurden verletzt.
Bei dem Anschlag in Magdeburg kamen fünf Personen ums Leben, viele wurden verletzt.
Bildquelle: © Getty Images | Anadolu

Faeser nahm an einer Sondersitzung des parlamentarischen Innenausschusses teil, bei der sie weitere Aufklärung des Falls versprach. "Alle Hintergründe müssen gründlich ermittelt werden", kündigte sie an. Sie fügte hinzu, dass es nun darum gehe, alle Erkenntnisse zu sammeln, die ein Bild dieses Täters zeichnen.

Die Ministerin betonte, dass die Ermittlungen noch andauern und es noch zu früh für Schlussfolgerungen sei. Derzeit werden tausende Äußerungen des Täters im Internet untersucht. Es sei wichtig, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, wie solche Informationen bewertet und zusammengefasst werden müssen, um rechtzeitig eingreifen zu können, betonte Faeser.

Tragische Bilanz der Opfer

Am Abend des 20. Dezembers fuhr der 50-jährige Taleb Abdul Dschawad aus Saudi-Arabien mit einem Auto in die Menge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Bei dem Angriff kamen fünf Personen ums Leben, darunter ein 9-jähriger Junge und vier Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren, und über 200 wurden verletzt. Dschawad lebt seit 2006 in Deutschland und arbeitete als Spezialist für Psychiatrie und Psychotherapie.

Laut deutschen Medien war Dschawad bekannt für seine Kritik am Islam und seine Sympathien für die rechtspopulistische Partei Alternative für Deutschland (AfD). Nach dem Angriff wurde er verhaftet. Er lebte seit 2006 in der Bundesrepublik Deutschland und erhielt Asyl. Er arbeitete in einer Klinik in Bernburg bei Magdeburg.

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