Mega-Dürren eskalieren: Globale Bedrohung für Ökosysteme
Wissenschaftler schlagen Alarm, dass langjährige Dürren immer häufiger und extremer werden. Dieses Phänomen bedroht Ökosysteme weltweit.
Forscher des schweizerischen Eidgenössischen Instituts für Wald-, Schnee- und Landschaftsforschung (WSL) und ihre österreichischen Kollegen warnen vor der wachsenden Bedrohung durch Mega-Dürren. Diese werden immer länger und extremer und stellen eine ernsthafte Gefahr für die Ökosysteme dar.
Seit den 1980er Jahren wird ein Anstieg der Häufigkeit und Intensität von Dürren weltweit beobachtet. Ein Beispiel ist die 15-jährige Dürre in Chile, die nahezu die Wasserressourcen des Landes erschöpft hat. Wissenschaftler betonen, dass Dürren oft erst bemerkt werden, wenn sie Schäden in der Landwirtschaft oder in Wäldern verursachen.
Forscher analysierten meteorologische Daten von 1980 bis 2018 und zeigten, dass sich die von Dürren betroffenen Gebiete im Durchschnitt um 50.000 km² pro Jahr vergrößerten. „Sie verursachten enorme Schäden an Ökosystemen, in der Landwirtschaft und bei der Energieproduktion“, sagt Prof. Francesca Pellicciotti von der ISTA.
Auswirkungen auf verschiedene Ökosysteme
Analysen zeigten, dass mäßig bewachsene Graslandschaften am stärksten von Dürren betroffen waren, während boreale und tropische Wälder diese Bedingungen besser überstanden. Doch Wissenschaftler warnen, dass selbst widerstandsfähige Wälder langfristigen klimatischen Veränderungen möglicherweise nicht standhalten können.
Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse die Wahrnehmung von Dürren verändern und bei der Vorbereitung auf zukünftige Ereignisse helfen werden. „Derzeit betrachten Strategien zur Minderung der Auswirkungen von Dürren diese als jährliche Phänomene, was im Gegensatz zu den längeren Megadürren steht“, betont Prof. Pellicciotti.