Mehr Internet, mehr Pfunde: Studie zeigt Risiken der Breitbandnutzung
Laut den neuesten Forschungen australischer Wissenschaftler wirkt sich die erhöhte Internetbandbreite auf den Body-Mass-Index (BMI) aus und führt somit häufiger zu Fettleibigkeit. Der Mechanismus ist einfach: Mehr Zeit vor dem Bildschirm bedeutet weniger körperliche Aktivität.
Experten von der University of Melbourne und der RMIT University analysierten Daten der Household, Income and Labour Dynamics in Australia (HILDA)-Studie aus den Jahren 2006–2019. Sie stellten fest, dass ein Anstieg der Breitbandnutzung um 1 % im Durchschnitt mit einem Anstieg des BMI um 1,57 kg/m² sowie mit einer Zunahme der Fettleibigkeit um 6,6 % verbunden ist.
Der Zugang zum schnellen Internet verringert die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen die von der WHO empfohlenen minimalen körperlichen Aktivitäten erfüllen. Mit anderen Worten: Die Menschen werden weniger aktiv und verbringen mehr Zeit sitzend, erklärt Dr. Klaus Ackermann, Autor der Studie, die im Magazin "Economics & Human Biology" veröffentlicht wurde.
Die Wissenschaftler betonen, dass beliebte Aktivitäten wie das ausgedehnte Nutzen von Streaming-Plattformen oder Online-Spielen zur Erhöhung der Sitzzeit beitragen. Ein sitzender Lebensstil hängt mit der Notwendigkeit zusammen, lange online zu bleiben, was die Stoffwechselrate verringert und zur Fettleibigkeit beiträgt. Dieses Problem wird durch das häufige Bedürfnis verstärkt, während der Computernutzung Snacks zu konsumieren, was die tägliche Kalorienaufnahme erhöht und ebenfalls zu Fettleibigkeit führt, fügt Dr. Ackermann hinzu.
Zusätzlich reduziert der Zugang zu vielfältigen Waren und Dienstleistungen über das Internet die Notwendigkeit, tägliche körperliche Aktivitäten auszuführen. Experten weisen darauf hin, dass elektronische Kommunikation ein Problem darstellt, da sie die Anzahl der direkten Treffen mit Familie und Freunden einschränkt, wodurch weitere Möglichkeiten zur körperlichen Aktivität wegfallen.
Fettleibigkeit und Gesundheitsprobleme
Fettleibigkeit erhöht das Risiko vieler langfristiger Gesundheitsprobleme, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Typ-2-Diabetes, und verursacht auch erhebliche finanzielle Kosten. Im Jahr 2022 waren fast zwei Drittel der erwachsenen Australier übergewichtig oder fettleibig. Auch in Polen ist die Situation alarmierend – über die Hälfte der Personen über 15 Jahre kämpft mit Übergewicht oder Fettleibigkeit, wobei Fettleibigkeit fast 20 % betrifft.
Da der Zugang zum schnellen Internet die Häufigkeit von Fettleibigkeit durch erhöhte Sitzzeiten steigert, deuten unsere Ergebnisse darauf hin, dass Maßnahmen zur Sensibilisierung für die negativen Auswirkungen eines sitzenden Lebensstils wichtig sind, betont Dr. Ackermann, zitiert von der Presseagentur PAP.
Nach Ansicht der Wissenschaftler ist es wichtig, Menschen über die potenzielle Verbindung zwischen einem sitzenden Lebensstil und dem Zugang zum Internet aufzuklären. Dies könnte dazu führen, dass sie ihre täglichen Gewohnheiten ändern, längere Pausen bei der Internetnutzung einlegen und körperliche Aktivitäten durchführen. Auch Kampagnen, die zu kurzen, aber intensiven Bewegungseinheiten motivieren, können nützlich sein, um den negativen Auswirkungen langer Bildschirmzeiten entgegenzuwirken.