TechnikMiG-29K: Kampfjet in Russland und Indien vor dem Aus?

MiG‑29K: Kampfjet in Russland und Indien vor dem Aus?

Reuben Johnson, ein ehemaliger Berater des Pentagons im Bereich Wehrtechnik und Waffensystemdesign, ist der Ansicht, dass der russische MiG-29K in große Schwierigkeiten geraten ist. Die Zukunft dieses Jagdflugzeugs, sowohl bei den russischen als auch den indischen Streitkräften, steht nun in Frage.

Indische MiG-29K, Beispielbild
Indische MiG-29K, Beispielbild
Bildquelle: © Wikipedia
Mateusz Tomczak

Die Arbeiten am MiG-29K begannen in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Es handelt sich um eine Trägerversion des Jagdflugzeugs MiG-29, die während der Suche nach einem Flugzeug entwickelt wurde, das effizient von den zukünftigen sowjetischen Flugzeugträgern aus operieren konnte. Nach dem Zerfall der UdSSR und den finanziellen Schwierigkeiten des Herstellers wurden die Arbeiten am MiG-29K jedoch eingestellt. Das Flugzeug musste Kampfflugzeugen wie der Su-33 weichen. Nach 2000 kam der MiG-29K wieder in Betracht, hauptsächlich aufgrund der Investitionen Indiens.

MiG-29K in zunehmend schlechterer Lage

Russland und Indien gehören heute zu den aktiven Nutzern der MiG-29K-Jagdbomber. Reuben Johnson bemerkt jedoch, dass beide Länder erhebliche Probleme mit diesen Flugzeugen haben.

Für die Russen betrifft dies in erster Linie Probleme mit dem Flugzeugträger "Admiral Kusnezow". Formal bleibt die "Admiral Kusnezow" immer noch Teil der Flotte, aber praktisch wird durch die endlosen Reparaturen nur die Fiktion aufrechterhalten, dass Russland über ein Schiff dieser Klasse verfügt.

"Die langfristige Rolle dieses Jets in der russischen Marinefliegerei bleibt zweifelhaft. Angesichts der Tatsache, dass der Status der Reparatur des Flugzeugträgers ungewiss bleibt und es immer noch kein Abschlussdatum für die Reparaturen gibt, ist unklar, was aus diesen Flugzeugen wird, falls das Schiff dauerhaft außer Dienst gestellt wird", schreibt Reuben Johnson in seiner Analyse.

Serie von Unfällen mit indischen MiG-29K-Jagdbombern

Indien nutzt den MiG-29K weiterhin, aber das bedeutet nicht, dass es keine Probleme gibt. In diesem Land konnte man eine Reihe von Unfällen mit den aus Russland beschafften Jägern beobachten.

Außerdem betonte das Kommando der indischen Armee wiederholt, dass der MiG-29K über unzureichende Kampffähigkeiten verfügt, die hauptsächlich auf zu schwache Motoren zurückzuführen sind. Dies zeigt sich besonders beim Start mit schwerer Bewaffnung und großem Treibstoffvorrat. Auch das Fahrwerk erfordert häufige Reparaturen.

Infolgedessen hat der MiG-29K in Indien einen so schlechten Ruf erlangt, dass man trotz der jahrelangen Zusammenarbeit mit dem russischen Hersteller bei der Ausschreibung für ein neues Trägerflugzeug für die indische Marine nur Lösungen aus anderen Ländern in Betracht gezogen hat. Zur Auswahl standen die Rafale aus Frankreich und die F/A-18 Super Hornet aus den USA. Die Entscheidung fiel auf die Rafale, die allmählich die MiG-29K ersetzen soll.

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