Militärmanöver in Agadir: Kontroversen um israelische Soldaten
Die in Marokko gelegene Stadt Agadir ist ein Ort mit wunderschönen Stränden und zieht viele Touristen an. Sie diente kürzlich auch als Übungsgelände für die Streitkräfte Marokkos sowie der USA, Ungarns und Ghanas. Geübt wurde die Reaktion auf einen simulierten nuklearen, radiologischen, biologischen und chemischen Angriff.
Soldaten sicherten den Hafen nach der Ankunft des Schiffs Daoud Ben Aicha, das Elemente von Massenvernichtungswaffen transportierte.
Während der Übungen näherten sich Soldaten aus verschiedenen Ländern, darunter Spezialeinheiten, dem Schiff in Schlauchbooten. Nach der Rückkehr ans Ufer brachten sie einige gefangene Personen mit, die Verletzungen aufwiesen. Unter Deck des Schiffes wurden geheime chemische Labore und Behälter mit radioaktiven Substanzen entdeckt.
African Lion 2025: die größten Übungen in Afrika
Die Übungen in Agadir waren Teil der umfangreicheren Manöver "African Lion 2025", die am Freitag endeten. Rund 10.000 Soldaten aus über 40 Ländern nahmen daran teil, darunter aus sieben NATO-Staaten und Israel. Die Manöver wurden von den marokkanischen Generälen Mohammed Benlouali und Daniel Cederman sowie von König Mohammed VI., der als Oberbefehlshaber der Königlichen Streitkräfte Marokkos fungiert, beobachtet.
Die Anwesenheit israelischer Soldaten in Marokko sorgte für Kontroversen. Rund 20 linke Parteien und Verbände äußerten ihren Widerstand gegen deren Teilnahme und betrachteten dies als Beleidigung der marokkanischen Nation. In den marokkanischen sozialen Medien verbreitete sich ein Foto israelischer Soldaten der Golani-Brigade, was zusätzliche Emotionen schürte. Diese Brigade war zuvor in umstrittene Aktionen im Gazastreifen verwickelt.
Eine Umfrage des Arab Barometer ergab, dass die Unterstützung Marokkos für die Normalisierung der Beziehungen zu Israel von 31 % im Jahr 2022 auf 13 % in den Jahren 2023 und 2024 gesunken ist. Einfluss darauf hatten unter anderem die Handlungen der israelischen Armee, die internationale Kritik hervorgerufen haben.