Moskauer Börse: Verluste trotz positiver Gespräche in Riad
Die Moskauer Börse reagierte mit Rückgängen auf diplomatische Gespräche in der saudi-arabischen Hauptstadt. Obwohl der MOEX-Index einen Stand von 3300 Punkten erreichte, was das beste Ergebnis seit Mai des letzten Jahres darstellt, verzeichnen viele Unternehmen gleichzeitig signifikante Verschlechterungen ihrer Bewertungen.
Der Markt reagierte zunächst positiv auf das Treffen des US-Außenministers Marco Rubio mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. Besonders wichtig für Investoren ist die Erklärung über die Bildung von Teams, die an der Beendigung des Konflikts in der Ukraine arbeiten sollen, sowie die geplante Einrichtung eines Beratungsmechanismus für „sensible“ Themen in den amerikanisch-russischen Beziehungen.
Bedeutende Rückgänge im Industriesektor
Unter den Unternehmen, die die größten Verluste verzeichneten, war Raspadskaya, deren Aktien um 6 % fielen. Probleme betrafen auch den Energiesektor – KubanEnrg verlor 5,47 % seines Wertes. Einen signifikanten Rückgang von 4,45 % verzeichnete auch der Entwickler PIK.
Auch die Bankaktien verloren an Wert. Die VTB Bank verzeichnete einen Rückgang von 4,12 %, und die Moskovskiy Kreditnyi Bank um fast 4 %. AFK Sistema verlor 3,36 % und die Aktien von Severstal wurden um 3,3 % günstiger.
Rohstoffunternehmen unter Druck
Trotz des allgemeinen Optimismus im Zusammenhang mit einem möglichen Ende des Krieges verlor Gazprom 3,15 % seines Wertes während der Sitzung. Auch andere Rohstoffunternehmen waren betroffen – Alrosa, das Diamanten abbaut, verlor 2,4 %.
An der Moskauer Börse wurden auch die Aktien von Technologie- und Transportunternehmen günstiger. Yandex verlor 3,12 %, Federal Grid über 3 %, und Aeroflot fast 3 %.
Trotz dieser Rückgänge bleiben die Investoren optimistisch hinsichtlich der Zukunft. Besonders hoffen sie auf eine Lockerung der Haltung Washingtons gegenüber Moskau und die Möglichkeit einer Aufhebung der Sanktionen. Eine mögliche Wiedereingliederung des russischen Kapitalmarktes in das globale Finanzsystem könnte den Export erheblich steigern und einen Zustrom ausländischer Investitionen an die Moskauer Börse zur Folge haben.
Die Bank von Russland behält jedoch eine vorsichtige Haltung gegenüber diesen Hoffnungen. Der Leitzins bleibt auf einem hohen Niveau von 21 %, und die Währungsbehörden schließen einen weiteren Anstieg im nächsten Monat nicht aus.