Nach Franziskus' Tod: Wettfieber um den nächsten Papst entfacht
Nach dem Tod von Papst Franziskus nehmen Wettbörsen wie Polymarket und Kalshi Wetten im Wert von Millionen auf seinen Nachfolger an. Laut den neuesten Statistiken haben Kardinäle aus Italien, den Philippinen und Ghana die größten Chancen, den Stuhl Petri zu besteigen.
Der Tod von Papst Franziskus am 21. April hat nicht nur weltweit unter den Gläubigen Bestürzung ausgelöst, sondern auch zu erhöhter Aktivität auf den Wettmärkten geführt.
Favoriten auf den Wettbörsen
Die Plattform Kalshi begann schnell mit der Annahme von Wetten auf den neuen Papst, und andere Dienste folgten ihrem Beispiel.
Der Wert der Wetten hat auf der Kryptowährungsplattform Polymarket bereits 12 Millionen US-Dollar (10,6 Millionen Euro) überschritten, während auf Kalshi etwa 4 Millionen US-Dollar (3,5 Millionen Euro) gewettet wurden. Obwohl das Wetten auf die Papstwahl in vielen Ländern illegal ist, darunter Italien und die USA, nehmen Spieler aus der ganzen Welt daran teil.
Derzeit ist der Hauptfavorit für die Übernahme des Stuhls Petri der Kardinal Pietro Parolin aus Italien, dem die Buchmacher eine Siegchance von 23 % geben.
An zweiter Stelle steht Kardinal Luis Antonio Tagle von den Philippinen mit 19 %. Eine Überraschung ist Kardinal Peter Turkson aus Ghana, dessen Quoten von 7 % auf 17 % gestiegen sind.
Die Geschichte der Wetten auf die Papstwahl reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als ein solcher Markt in Rom florierte.
Professor Leighton Vaughan Williams von der Nottingham Business School erklärte im Gespräch mit dem "Wall Street Journal", dass "die aktuellen Wettkurse eher die allgemeine Wahrnehmung und die Aufmerksamkeit der Medien widerspiegeln als tatsächliches Wissen". Die Papstwahlen unterscheiden sich von politischen Wahlen, da es keine Umfragen oder Debatten gibt, was Prognosen erschwert.
Ein Konklave naht – Ein logistisches Problem tritt auf
Die Kardinäle werden am kommenden Mittwoch, dem 7. Mai, am Nachmittag zum Konklave zusammenkommen, um den neuen Bischof von Rom zu wählen. Dieses Mal wird eine Rekordzahl von Kardinälen teilnehmen – bis zu 133.
Dies stellt den Vatikan vor logistische Herausforderungen. Das Haus Santa Marta, die traditionelle Unterkunft für die Wähler, wird erstmals nicht alle aufnehmen können, daher ist die Organisation zusätzlicher Übernachtungsmöglichkeiten notwendig.
Auch die Vorbereitungen der Sixtinischen Kapelle sind in vollem Gange, an denen Dutzende Fachleute beteiligt sind, darunter Tischler, Schlosser, Dekorateure, Floristen, Elektriker und Klempner.