NASA entdeckt geheime Eisstadt: Kalter Krieg unter Grönlands Gletschern
NASA-Wissenschaftler haben die ehemalige Militärbasis Camp Century auf Grönland entdeckt. Diese Entdeckung wurde im Rahmen von Tests eines Geräts gemacht, das zur Untersuchung des Inneren von Gletschern dient. Obwohl die Existenz der Basis bereits bekannt war, ermöglichte die neue Technologie, ihre Konstruktion sichtbar zu machen.
28.11.2024 16:09
Wie das Portal TVN24 im April berichtete, fanden NASA-Wissenschaftler beim Testen einer neuen Radartechnologie zufällig die unter dem Eis Grönlands liegende ehemalige Militärbasis Camp Century. Die Basis, die während des Kalten Krieges errichtet wurde, war Teil des Projekts Iceworm, das den Aufbau eines Netzwerks von Basen mit Nuklearwaffen zum Ziel hatte.
Anfangs wussten wir nicht, was es war. Wir suchten den Boden des Gletschers ab, und plötzlich tauchte Camp Century auf - sagte Alex Gardner, einer der an dem Projekt beteiligten Wissenschaftler, der von TVN24 zitiert wurde.
Der als "Stadt unter dem Eis" bezeichnete Komplex besteht aus einem Netz von Tunneln, die im Eisschild gegraben wurden. Camp Century, das 1960 erbaut wurde, hatte eine ständige Belegschaft von 200 Personen und war mit einem Kino, einem Fitnessraum und einer Bibliothek ausgestattet. Über einen Zeitraum von fünf Jahren wurden dort wissenschaftliche Forschungen betrieben, die wertvolle Daten für Klimatologen lieferten.
Wie der Dienst CBS News berichtet, wurde die Basis 1967 verlassen und im Laufe der Zeit vom sich ansammelnden Schnee und Eis begraben. Sie wurde aufgrund von Schwierigkeiten bei der Instandhaltung und des Risikos einer Umweltverschmutzung aufgegeben.
Neue Technologie ermöglicht einen Blick ins Innere
Die neue UAVSAR-Technologie erlaubte eine genaue Visualisierung der Struktur der Basis, was zuvor nicht möglich war. Das Radar entdeckte das Objekt 150 Meilen (ca. 150 km) östlich der Pituffik-Basis. Die Basis wurde zuvor als Anomalie in den Messungen festgestellt.
In den neuen Daten sind die einzelnen Strukturen in der geheimen Stadt auf eine Weise sichtbar, wie sie noch nie zuvor gesehen wurden — sagte Greene, der mit dem Jet Propulsion Laboratory der NASA zusammenarbeitet.
Frühere Scans nutzten eine Art von Radar, das direkt auf den Boden gerichtet war und zweidimensionale Scans der unter dem Eis vergrabenen Strukturen erzeugte. Der Flug von Greene setzte Radar mit synthetischer Apertur ein, das in der Lage ist, Karten mit größerer Detailgenauigkeit zu erstellen. Die Entdeckung der NASA zeigt, wie Technologie die verborgenen Geheimnisse der Vergangenheit aufdecken kann.