TechnikNATO-General warnt: Russland bleibt trotz hoher Verluste gefährlich

NATO-General warnt: Russland bleibt trotz hoher Verluste gefährlich

Der amerikanische General Christopher Cavoli, Kommandeur der gemeinsamen NATO-Streitkräfte in Europa, äußerte sich zu den Verlusten, die Russland im Krieg in der Ukraine erlitten hat. Seiner Meinung nach sind diese beträchtlich, doch der Kreml verfügt weiterhin über "gefährliche Kampfkräfte", worauf er in einem Interview mit dem Atlantic Council hinwies.

NATO-General warnt: Russland bleibt trotz hoher Verluste gefährlich
Bildquelle: © X, @jcgrelet
Karolina Modzelewska

28.10.2024 16:07

Schätzungen westlicher Geheimdienste zufolge sind bisher in der Ukraine etwa 600.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. General Christopher Cavoli ist jedoch der Ansicht, dass "die russische Armee, die in der Ukraine operiert, sowie die dortigen Angriffe im Kontext ihrer gesamten Struktur betrachtet werden müssen".

Die russische Armee verliert nicht an Bedeutung

Trotz der von den Landstreitkräften erlittenen Verluste, die der Kreml ebenfalls wieder ausgleicht, hat Russland "immer noch gefährliche Kampfkräfte, die durch den Konflikt kaum beeinträchtigt wurden". Dabei handelt es sich vor allem um strategische Raketentruppen, Langstreckenluftstreitkräfte und Unterseebootfähigkeiten. Außerdem war der Großteil der russischen taktischen Luftstreitkräfte noch nicht in den Konflikt verwickelt.

"Trotz erheblicher Verluste bei den Landstreitkräften gibt es weiterhin ein enormes Potenzial in der restlichen Struktur des russischen Militärs – sowohl konventionell als auch nuklear – und daher sollte man sich dessen bewusst sein", warnte General Christopher Cavoli.

Im Verlauf des Interviews erwähnte der General auch russische Probleme mit der Qualität der militärischen Ausrüstung, da ein Teil davon nicht zu den neuesten Technologien gehört. Ein weiteres Problem der Russen sei die Korruption, die die Ausbildung der Armee beeinträchtigt. Ungeachtet dessen plant Russland weiterhin, seine Landstreitkräfte wieder aufzubauen und entlang der NATO-Grenze zu stationieren. General Cavoli betonte: "Das ist ein Plan, den sie bereits umgesetzt haben und über den sie sprechen. Wir müssen ihn ernst nehmen."

Der Dienst Defense Romania erinnert an ein anderes Interview mit General Cavoli, das er dem deutschen Magazin "Der Spiegel" gegeben hat. In diesem Gespräch sagte der General, dass unabhängig vom Ausgang des Krieges in der Ukraine die russische Armee nach dem Konflikt stärker sein werde als derzeit. Daher dürfe man sie nicht unterschätzen.

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