NATO rüstet auf: Schutz vor Russlands Angriffen auf Infrastruktur
Die wachsende Bedrohung durch Russland zwingt die NATO, eine neue Strategie zum Schutz kritischer Infrastruktur zu entwickeln. Hybridangriffe, einschließlich Sabotage und Cyberangriffe, werden immer häufiger.
Laut der polnischen Presseagentur stehen die NATO-Staaten vor einer wachsenden Bedrohung durch Russland, das seine hybriden Angriffe intensiviert. Diese umfassen Sabotageakte gegen Infrastruktur wie Unterseekabel und Pipelines sowie Cyberangriffe. Als Antwort darauf arbeitet das Bündnis an einer neuen Schutzstrategie.
Ein hochrangiger NATO-Beamter betonte, dass Russland nicht die einzige Bedrohung sei. Auch China, Iran und Nordkorea führen hybride Aktivitäten durch. Eine besondere Herausforderung ist der Schutz der kritischen Infrastruktur auf dem Meeresboden der Ozeane. Russland entwickelt seit Jahren ein Programm für Unterwasserforschung, das in Wirklichkeit zur Kartierung der NATO-Infrastruktur dient.
Die Russen verfügen über fortschrittliche Technologien, darunter Schiffe und Unterwasserdrohnen, die Kabel oder Pipelines beschädigen können. Als Reaktion darauf hat die NATO ein neues Seekommandogebiet in Großbritannien eingerichtet, das zum Schutz der Unterwasserinstallationen dient.
Die NATO hat die Zusammenarbeit mit Unternehmen aufgenommen, die die Unterwasserinfrastruktur verwalten, was den Austausch von Informationen in Echtzeit ermöglicht. Das Bündnis übt mit ihnen gemeinsame Maßnahmen und arbeitet an der Verbesserung der Technologie, einschließlich des Einsatzes von künstlicher Intelligenz. Angesichts der zunehmenden Häufigkeit von Sabotageakten sind effektivere Gegenmaßnahmen erforderlich.
Neue NATO-Strategie
Die NATO arbeitet an einer neuen Strategie, die bei der Identifizierung der Verantwortlichen für hybride Angriffe helfen und die Widerstandsfähigkeit gegen diese stärken soll. Die Alliierten haben hohe Standards zum Schutz kritischer Infrastruktur vor Cyberangriffen eingeführt. Die neue Strategie soll Modelle für Reaktionen auf hybride Angriffe und Übungen für diese Reaktionen enthalten.
Die Entscheidungen über die Reaktion auf Angriffe werden bei den NATO-Mitgliedstaaten liegen. Sie können individuell handeln oder kollektive Unterstützung suchen. Die NATO erkennt auch die Bedrohung durch China, das in zwei Fällen für die Zerstörung von Kabeln verantwortlich war, die NATO-Staaten in Europa gehören. Die Arbeiten an der Strategie werden im NATO-Hauptquartier in Brüssel durchgeführt.
Die letzten zwei Jahre brachten viele Vorfälle im Zusammenhang mit der Sicherheit der kritischen Unterwasserinfrastruktur am Boden der Ostsee. Einer der jüngsten Vorfälle ereignete sich am 17. November. Damals wurde ein Unterseekabel beschädigt, das auf dem Grund der Ostsee zwischen Litauen und Schweden verläuft. Eine intensive Untersuchung läuft, um festzustellen, ob es zufällig beschädigt wurde oder ob es sich um eine absichtliche Handlung handelte.