Neue Nanopartikel: Durchbruch in gezielter Krebsbekämpfung
Ein Forscherteam der Medizinischen Universität Westpommern hat Polymer-Nanopartikel entwickelt, die Medikamente gezielt an Krebszellen liefern können. Diese Entwicklung könnte die Krebsbehandlung revolutionieren.
27.11.2024 10:33
Unter der Leitung von Dr.-Ing. Agnieszka Piegat haben Wissenschaftlerinnen der Medizinischen Universität Westpommern und der Medizinischen Universität Pommern innovative, polymerbasierte Nanopartikel entwickelt. Diese neuartigen Strukturen sind in der Lage, Medikamente präzise an Krebszellen zu liefern und könnten die Wirksamkeit der Therapie erheblich steigern, insbesondere bei Eierstockkrebs.
Forscherinnen von ZUT und PUM haben eine Methode zur Verkapselung von Medikamenten in Polymerhüllen entdeckt, die gezielt auf Krebszellen wirkte. Dr.-Ing. Piegat erklärte, dass modifizierte Polymere verwendet wurden, die im Emulsionsprozess Nanopartikel bilden.
Wir haben Polymere verwendet, die wir so modifizierten, dass sie im Emulsionsprozess genau solche Nanopartikel formen, und dann eine Methode zur Verkapselung verschiedener Medikamententypen in Polymerhüllen entwickelt — erklärte Dr.-Ing. Piegat im Gespräch mit der Polnischen Presseagentur.
Die erste Anwendung der Nanopartikel erfolgte bei der Behandlung von Magengeschwüren, wo sie Antibiotika und säurehemmende Medikamente einschlossen. Derzeit passen die Wissenschaftlerinnen die Technologie an Krebsmedikamente wie Carboplatin an, das in der Behandlung von Eierstockkrebs eingesetzt wird. Krebszellen in der Bauchhöhle sezernieren Mucine, die eine Schleimschicht bilden. Dank dieser Entdeckung können Medikamente gezielt zu den Krebszellen geleitet werden, wodurch der Einfluss auf gesundes Gewebe minimiert wird.
Vielversprechende Ergebnisse der Studien
Dr. Piegat betonte, dass die Studienergebnisse "sehr vielversprechend" sind. Polymer-Nanopartikel zeigten eine hohe Wirksamkeit in Studien an kleinen Tieren, was Prof. Danuta Bogacka bestätigte. — Wir beobachten eine Hemmung des Tumorwachstums sowie einen besseren allgemeinen Zustand der Therapie unterzogenen Tiere im Vergleich zur herkömmlichen Medikamentenverabreichung — unterstrich Piegat. Derzeit wird analysiert, wie sich die Medikamente im Körper verteilen und welchen Einfluss sie auf innere Organe und die Darmflora haben.
Die Forscherinnen planen weitere Untersuchungen. Die Nanopartikel sollen an größeren Tieren wie Schweinen getestet werden. Die Einführung dieser Technologie in die allgemeine medizinische Anwendung könnte viele Jahre dauern, aber die Forscherinnen sind entschlossen, die Arbeiten fortzusetzen. Derzeit wird das Projekt aus den Eigenmitteln von ZUT und PUM finanziert, doch die Wissenschaftlerinnen planen, zusätzliche Mittel aus ministerialen und EU-Programmen zu beantragen.
Wie die Polnische Presseagentur berichtet, nahmen auch Dr.-Ing. Agata Goszczyńska, Dr.-Ing. Agata Niemczyk, Dr.-Ing. Anna Żywicka und Dr.-Ing. Klaudia Brodaczewska an dem Projekt „Synthese und Charakterisierung multifunktionaler polymerer Systeme zur kontrollierten Freisetzung von Medikamenten“ (NanoEnCap) teil.