Neuer Flughafen in Nuuk: Tor zur Tourismuszukunft Grönlands
In Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, wurde ein neuer internationaler Flughafen eröffnet, der Touristen aus Europa und Nordamerika anziehen soll. Das Investitionsvorhaben weckt jedoch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die einzigartige Natur der Insel.
28.11.2024 21:33
In Nuuk wurde ein neues internationales Flughafenterminal eröffnet, das ein zentraler Bestandteil der Tourismusentwicklung auf der Insel werden soll. Diese Investition, mit einem Wert von 800 Millionen US-Dollar (760 Millionen Euro), soll Direktflüge aus Europa und Nordamerika ermöglichen, um mehr Touristen anzuziehen.
Laut der Polnischen Presseagentur landete das erste Flugzeug, das auf der neuen 2,2 Kilometer langen Landebahn landete, aus Kopenhagen. An Bord befanden sich Offizielle, darunter der dänische Außenminister Lars Løkke Rasmussen.
Der neue Flughafen in Nuuk kann 800 Personen pro Stunde abfertigen. Im nächsten Jahr ist die Aufnahme von Verbindungen mit Kanada und den USA geplant. Der Präsident von Greenland Airports, Jens Lauridsen, betont, dass dieses Projekt nicht nur die Anzahl der Touristen erhöhen, sondern auch andere Wirtschaftssektoren fördern soll.
Grönland zieht mit seiner unberührten Natur an. Allein im Jahr 2023 besuchten über 130.000 Touristen die Insel. Im Vergleich zu 2019 ist das ein Anstieg von 46 Prozent. Die Regierung von Grönland strebt an, dass bis 2035 der Tourismus 40 Prozent des Exportwertes ausmacht, der derzeit vom Fischfang dominiert wird. Dazu ist es notwendig, die Anzahl der Touristen, die diesen Ort besuchen, zu verdoppeln.
Die Entwicklung des Tourismus als Bedrohung für Grönland
Investitionen in den Tourismus wecken jedoch Bedenken bei Experten. Diese verweisen auf das Beispiel von Island, wo der Anstieg der Touristenzahl den Ausbau der Infrastruktur erforderte, was leider auf Kosten der Natur ging.
Wird der Tourismus auf Grönland nicht überhandnehmen, wie es in Island der Fall war? - fragt Prof. Carina Ren von der Universität Aalborg, zitiert von der Polnischen Presseagentur.
Grönland, ein autonomes Gebiet von Dänemark, wird durch den Klimawandel und das Abschmelzen der Gletscher immer zugänglicher. Die Regierung hat Vorschriften eingeführt, die den Abfluss von Tourismuseinnahmen ins Ausland verhindern sollen, indem 65 Prozent der Anteile an Tourismusunternehmen der lokalen Bevölkerung gehören müssen. Das soll sicherstellen, dass die Vorteile der Tourismusentwicklung auf der Insel verbleiben.