Nordkorea gewinnt Kampferfahrung: Risiken für Asien-Pazifik erhöht
Nordkorea ist neben der Ukraine und Russland das einzige Land, das im 21. Jahrhundert direkte Erfahrung in umfassenden Kriegshandlungen sammelt, betonte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), General Kyrylo Budanow, in einem Gespräch mit der südkoreanischen Zeitung "Chosun Ilbo".
Wie Budanow hervorhob, zieht Pjöngjang trotz personeller Verluste viele Vorteile aus diesem Krieg.
Budanow bemerkte, dass Nordkorea den Konflikt nutzt, um Kampferfahrung zu sammeln und seine Militärtechnologie zu modernisieren. Dies wird dauerhafte Konsequenzen für die Sicherheitsarchitektur in der Region Asien-Pazifik haben, schätzte der HUR-Chef ein. Er wies auch darauf hin, dass etwa 4.000 nordkoreanische Soldaten an der Front in der Oblast Kursk im Westen Russlands getötet oder schwer verwundet wurden.
Trotz dieser Verluste nehmen die Nordkoreaner weiterhin aktiv an gemeinsamen Operationen mit den russischen Streitkräften teil. Budanow fügte hinzu, dass es keine Beweise für die Vorbereitung zusätzlicher Spezialeinheiten durch Pjöngjang gibt, obwohl ein Anstieg der Zahl an Artillerie- und Raketeneinheiten zu beobachten ist.
Zusammenarbeit zwischen Pjöngjang und Moskau
Mitte Februar bestätigte das Verteidigungsministerium in Seoul, dass Pjöngjang Moskau etwa 200 Langstreckenartilleriegeschütze geliefert hat. Budanow hob die vertiefte militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea in den Bereichen Technologie, Wissenschaft und Industrie hervor. Als Beispiel nannte er technische Modifikationen der nordkoreanischen Rakete KN-23, die deren Präzision erhöht haben.
General Budanow äußerte die Hoffnung auf eine vertiefte Kooperation zwischen der Ukraine und Südkorea, da beide Staaten durch Nordkoreas Handlungen bedroht sind. Ein "Austausch von Geheimdienstinformationen und Erfahrungen auf dem Schlachtfeld" wäre für beide Seiten vorteilhaft. Laut den südkoreanischen Behörden hat Kim Jong-un über 10.000 Soldaten geschickt, um Russland im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen, im Austausch für russische technologische Unterstützung.
Ukrainische Truppen drangen am 6. August 2024 in die Oblast Kursk ein, um die Russen zu zwingen, einen Teil ihrer Kräfte aus dem Donbass im Osten der Ukraine abzuziehen.