Nordkorea sprengt Verbindungen: Isolation von Südkorea vollzogen
Die nordkoreanischen Behörden haben auf ihrer Seite der Grenze einen Teil der Straßen gesprengt, die Nord- und Südkorea verbinden. Dies teilte das südkoreanische Kommando der Vereinigten Stabschefs in einer kurzen Erklärung mit. Damit wurde das zu Beginn des Jahres vom nordkoreanischen Diktator gegebene Versprechen erfüllt.
15.10.2024 11:43
Nord- und Südkorea waren bisher durch Straßen und Eisenbahnlinien verbunden, die entlang der Gyeongui-Linie verlaufen, welche die Stadt Paju im Süden mit Kaesong im Norden verbindet, sowie durch die Donghae-Linie, die entlang der östlichen Küste der Halbinsel verläuft. Das nordkoreanische Regime sprengte diese Routen, die nördlich der militärischen Demarkationslinie liegen.
Seoul hatte bereits am Montag gewarnt, dass Pjöngjang sich auf die Zerstörung der Kommunikationswege vorbereite. Als Reaktion auf die Maßnahmen des Nordens gab das südkoreanische Militär Warnschüsse ab, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap.
Kim kündigte es an und setzte es um: Nordkorea von Südkorea abgeschnitten
Diese Straßen wurden seit Langem nicht mehr genutzt. Sie wurden während der Phase der moderaten Annäherung zwischen Seoul und Pjöngjang nach dem innerkoreanischen Gipfel im Jahr 2000 renoviert.
Die Sprengung der Kommunikationsverbindungen war seit Langem angekündigt. Die Beseitigung von Straßen und Eisenbahnlinien ist Teil einer Strategie, die darauf abzielt, die entsprechenden Gebiete auf der Nordseite "zu befestigen" und starke "Verteidigungsstellungen" zu errichten.
Kim Jong-un sprach bereits im Januar von der Notwendigkeit, die beiden Staaten "physisch und vollkommen" auf ein "unumkehrbares Niveau" abzuschneiden. Zuvor hatte der Diktator formal die Idee der Vereinigung der koreanischen Staaten abgelehnt und Südkorea als Feind bezeichnet, was laut einigen Kommentatoren einen neuen, gefährlichen Abschnitt in den Beziehungen der beiden verfeindeten Länder einleitete.
Gemäß der neuen politischen Richtung wurden das auffällige Vereinigungsdenkmal in Pjöngjang sowie Institutionen zur Förderung des innerkoreanischen Dialogs und der Zusammenarbeit entfernt. Experten zufolge sind die Beziehungen zwischen den Koreas derzeit am schlechtesten seit Jahrzehnten.