Nordkoreanische Soldaten drohen, den Krieg in der Ukraine zu eskalieren
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj informierte am Freitag auf dem Messenger-Dienst Telegram darüber, dass nordkoreanische Soldaten am Sonntag oder Montag in die Kämpfe im Gebiet Kursk im Westen Russlands eingebunden werden sollen. Er berief sich dabei auf Geheimdienstdaten.
25.10.2024 15:26
Selenskyj erklärte weiter, dass der Einsatz nordkoreanischer Soldaten ein offensichtlicher Schritt Russlands zur Eskalation sei und eine wichtige Bedeutung habe - im Gegensatz zu all den Desinformationen, die in den letzten Tagen beim BRICS-Gipfel in Kasan zu hören waren. "Die Welt sieht deutlich, was Russland wirklich will - die Fortsetzung des Krieges. Deshalb brauchen wir eine prinzipielle und entschlossene Reaktion der globalen Führer. Das Engagement Nordkoreas in den Kriegshandlungen sollte nicht ignoriert werden. Stattdessen sind konkrete Maßnahmen und Druck sowohl auf Moskau als auch auf Pjöngjang notwendig, um die Einhaltung der UN-Charta sicherzustellen und Sanktionen für die Eskalation zu verhängen", schrieb Selenskyj.
Am Donnerstag hatte der ukrainische Geheimdienst bereits darüber informiert, dass die ersten Soldaten aus Nordkorea in das Gebiet Kursk entsandt worden sind, wo ukrainische Truppen operieren.
Unterdessen hat die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft am Freitag bekannt gegeben, dass sie eine Untersuchung eingeleitet hat, um zu prüfen, ob die Unterstützung Nordkoreas für Russland im Krieg ein Aggressionsverbrechen darstellt.
"Der erste Schritt Richtung Weltkrieg"
Präsident Selenskyj warnte zuvor, dass die Entsendung nordkoreanischer Soldaten an die Front der "erste Schritt auf dem Weg zum Weltkrieg" sein könnte. Die NATO hat ebenfalls gewarnt, dass der Beitritt nordkoreanischer Soldaten zu den russischen Truppen in der Ukraine eine Eskalation des Konflikts bedeuten könnte.
Ukrainische Streitkräfte haben am 6. August eine Militäroperation im Gebiet Kursk gestartet. Ende August informierte die ukrainische Armee, dass sie 1250 Quadratkilometer des Gebiets unter ihrer Kontrolle hatte. Seit September mussten die ukrainischen Truppen jedoch aufgrund einer Gegenoffensive der russischen Armee den Boden verlieren. Experten zufolge steht derzeit nur noch etwa 770 Quadratkilometer der Fläche dieser Region unter der Kontrolle der Ukraine.