Nordkoreanische Soldaten in Ukraine gefangen: Verhör enthüllt Details
Der Sicherheitsdienst der Ukraine hat Details zu den Verhören zweier nordkoreanischer Soldaten veröffentlicht, die von den ukrainischen Streitkräften gefangen genommen wurden.
Wie der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) mitteilte, handelt es sich um die ersten nordkoreanischen Soldaten, die in Kriegsgefangenschaft geraten sind. Zuvor hatten Medien unter Berufung auf den südkoreanischen Geheimdienst über einen Gefangenen aus Pjöngjang berichtet, der jedoch an den Folgen von Kampfverletzungen gestorben ist.
Aussagen der gefangenen Koreaner werden offengelegt
Der Sicherheitsdienst der Ukraine betonte, dass unwiderlegbare Beweise für die Beteiligung Nordkoreas am Krieg Russlands gegen die Ukraine vorliegen. Es geht dabei um zwei nordkoreanische Soldaten – einen von ihnen nahmen Soldaten der taktischen Gruppe 84 der Spezialeinsatzkräfte am 9. Januar 2025 gefangen, den anderen Fallschirmjäger der Streitkräfte der Ukraine.
Unmittelbar nach ihrer Gefangennahme erhielten die Ausländer notwendige medizinische Hilfe und wurden nach Kiew gebracht.
Die Gefangenen sprechen weder Ukrainisch noch Englisch oder Russisch, daher findet die Kommunikation über koreanische Sprachmittler in Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Geheimdienst NIS statt.
Sie wussten nicht, dass sie in den Krieg zogen
Zum Zeitpunkt der Gefangennahme hatte einer der Gefangenen ein russisches Militärdokument bei sich, das auf den Namen einer anderen Person mit Wohnsitz in der Republik Tuwa (Russische Föderation) ausgestellt war. Der andere hatte keinerlei Dokumente.
Bei der Vernehmung sagte der nordkoreanische Soldat, bei dem das Militärdokument gefunden wurde, den SBU-Beamten, dass er dieses im Herbst 2024 in Russland erhalten habe. Seinen Angaben zufolge habe ein Teil der nordkoreanischen Kampfeinheiten damals eine einwöchige Ausbildung mit russischen Besatzungstruppen erhalten.
Der Gefangene gibt an, 2005 geboren zu sein, als Schütze tätig zu sein und seit 2021 in der nordkoreanischen Armee zu dienen. Er behauptet, er sei zur Ausbildung geschickt worden, nicht um gegen die Ukraine zu kämpfen.
Der zweite Kriegsgefangene, geboren 1999, machte ähnliche Aussagen. Ein Teil seiner Antworten gab er schriftlich, da er einen Kieferbruch hat. Er dient seit 2016 in der nordkoreanischen Armee als Scharfschütze und Aufklärer.