Nordkoreanische Truppen erleiden Rückschlag in der Ukraine
Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte, Oberst Ołeksandr Kindratenko, bestätigte im Gespräch mit dem amerikanischen Magazin "Newsweek", dass die nordkoreanischen Soldaten, die in die Oblast Kursk entsandt wurden, eine Niederlage erlitten haben. Die überlebenden Soldaten wurden vermutlich bereits vom Schlachtfeld abgezogen. Dies passierte trotz der Tatsache, dass sie besser ausgerüstet waren, als zunächst angenommen.
Kindratenko erklärte, dass es den Ukrainern während der Kämpfe gelang, nicht nur viele einfache Soldaten von Kim Jong Uns Armee auszuschalten oder gefangen zu nehmen, sondern auch einige höhere Offiziere. Diese Erfolge bestätigen frühere Berichte ukrainischer Kriegsberichterstatter über die Lage in der Oblast Kursk. Besonders hervorgehoben wird dabei die Ausrüstung der Koreaner.
Besser ausgerüstet als die Russen
In dem Gespräch mit "Newsweek" gab Kindratenko zu, dass die bei den nordkoreanischen Soldaten gefundene Ausrüstung darauf hinweist, dass sie häufig besser bewaffnet waren als die russischen Kräfte.
Fast alle in der Oblast Kursk kämpfenden Koreaner hatten modernisierte Varianten der standardmäßigen russischen Waffen. Anstelle der AK-47 nutzten sie moderne Gewehre vom Typ AK-12. Außerdem verfügten sie über mehr als dreimal so viele Magazine mit Munition wie ein durchschnittlicher russischer Soldat, sowie über größere Vorräte an Granaten. Einige der Koreaner besaßen sogar zwei automatische Waffen (neben der AK-12 auch die Vepr-12).
Kindratenko fügte hinzu, dass Aufnahmen von ukrainischen Aufklärungsdrohnen "eine beträchtliche Anzahl von Panzerabwehrgranaten" zeigten, die von den aus Pjöngjang nach Russland entsandten Kräften abgefeuert wurden.
Warum wurden die Koreaner aus der Oblast Kursk abgezogen?
"Newsweek" wies darauf hin, dass einige nordkoreanische Soldaten bei ihrem Eintreffen in der Oblast Kursk als "Kanonenfutter" bezeichnet wurden. Einige ukrainische Quellen betonten jedoch, dass diese Soldaten diszipliniert und im Umgang mit Waffen erfahren seien.
Kindratenko nennt als Hauptursachen für das Scheitern der Koreaner den Mangel an geeigneter Koordination ihrer Operationen mit den russischen Einheiten sowie die mangelnde Erfahrung im Kontext des sogenannten "Drohnenkriegs", der durch bemannte und unbemannte Luftfahrzeuge geprägt wird und den ukrainisch-russischen Konflikt dominiert.
Laut Kindratenko könnten die nordkoreanischen Soldaten nach entsprechenden Verstärkungen und möglicherweise nach zusätzlichem Training in den Kampf zurückkehren.