Nordkoreas gefallene Soldaten: Parteiehren statt Trauer
Das Portal Radio Freies Asien hat enthüllt, dass nordkoreanische Soldaten, die in Russland gefallen sind, posthum in die Partei der Arbeit Koreas aufgenommen werden. Die Familien werden weder über die Umstände ihres Todes, noch über ihre Teilnahme am Krieg informiert.
Laut RFA wurden in der Provinz Nord-Hamgyong die Familien der Soldaten nach Pjöngjang eingeladen, wo ihnen Todesbescheinigungen sowie Parteiausweise der verstorbenen Mitglieder der Partei der Arbeit Koreas überreicht wurden. Ihnen wurde auch neue Wohnungen in der Hauptstadt versprochen, sobald deren Bau abgeschlossen ist. Die Beamten enthüllten jedoch keine Details zu den Todesumständen der Soldaten.
Den Familien wurde verboten, die Verstorbenen zu betrauern und Informationen über deren Tod selbst nahen Verwandten mitzuteilen.
Besonderes Privileg
Die Mitgliedschaft in der Partei der Arbeit Koreas ist ein besonderes Privileg, das den sozialen Status der Familien verbessert, indem es ihnen Zugang zu besserer Bildung, Arbeit und Wohnraum gewährt. Posthume Mitgliedschaften werden gewöhnlich Personen gewährt, die im Krieg gefallen sind, nicht jedoch Soldaten, die bei der Ausübung ihrer Pflichten in Friedenszeiten umgekommen sind.
Laut den Mitte-Januar von der südkoreanischen Geheimdienstagentur übermittelten Daten sind im teils von ukrainischen Truppen besetzten Gebiet Kursk im Westen Russlands bereits mindestens 300 Soldaten aus Nordkorea gestorben, und 2.700 wurden verletzt.
Den Behörden in Seoul zufolge hat der nordkoreanische Führer Kim Jong-un über 10.000 Militärangehörige als "Kanonenfutter" entsandt, um Moskau im Kampf gegen Kiew zu unterstützen – im Austausch für russische technologische Hilfe bei Pjöngjangs waffentechnischen und satellitentechnischen Programmen, die schweren internationalen Sanktionen unterliegen.