Norwegen in Alarmbereitschaft: Russische Sabotage droht bald
Norwegische Geheimdienste warnen vor einem unvermeidlichen Sabotageakt seitens Russlands. Bedroht seien nicht nur die Telekommunikationsinfrastruktur, sondern auch andere Schlüsselsysteme und staatliche Institutionen.
Laut Beate Gangaas, der Leiterin des norwegischen Sicherheitsdienstes, sind nicht nur Pipelines, Stromnetze und Unterseekabel für Energie oder Telekommunikation besonders gefährdet, sondern auch Banken und Betreiber elektronischer Zahlungssysteme. Diese Schlussfolgerungen präsentierte sie auf der Konferenz Arctic Frontiers in Tromsø.
Russische nachrichtendienstliche Aktivitäten
Gangaas zufolge konzentriert Russland seine nachrichtendienstlichen Aktivitäten im Norden Norwegens, insbesondere auf kritische Infrastrukturen und NATO-Militärübungen. Drohnen werden häufig für diese Zwecke eingesetzt. Die Methoden, die von kremlnahen Entitäten angewandt werden, sind für die norwegischen Dienste bisher neu.
Arne Christian Haugstøyl, der Chef des norwegischen Gegenspionagedienstes, betonte, dass die Frage nicht lautet, ob es zu einem Sabotageakt kommt, sondern wann dies geschehen wird.
- Es gibt Grund zu der Annahme, dass demjenigen, der einen Sabotageakt gegen Norwegen plant, dies gelingen könnte. Sie haben das Potenzial dazu. Sie beobachten uns seit Jahren - hervorhob Haugstøyl.
Die norwegische Gesellschaft ist nach 80 Jahren Frieden nicht vollständig auf solche Bedrohungen vorbereitet. Für viele Maßnahmen, die auf mögliche Angriffe vorbereiten sollen - wie der Chef des Gegenspionagedienstes bemerkte - ist es bereits zu spät.
Seit 2022 hat Norwegen mehrere Personen wegen nachrichtendienstlicher Aktivitäten abgeschoben, darunter den GRU-Oberst Michail Mikušin, der 2024 im Rahmen eines Spionageaustauschs nach Russland zurückkehrte.
