Obama und Trump im Gespräch: Überraschendes Treffen bei Carters Abschied
Während der Trauerfeier für Jimmy Carter wurden mehrere US-Präsidenten verabschiedet. Doch das herzliche Gespräch zwischen Barack Obama und Donald Trump zog besondere Aufmerksamkeit auf sich. Kamala Harris reagierte auf den Austausch von Höflichkeiten zwischen den Politikern.
Das Gespräch des ehemaligen Präsidenten mit dem amtierenden Präsidenten wurde von Kameras eingefangen, und seine Ausschnitte erlangten im Netz schnell große Popularität. Der Austausch von Freundlichkeiten wäre nicht überraschend gewesen, hätte Barack Obama zuvor nicht in öffentlicher Weise abfällig über den republikanischen Kandidaten gesprochen.
In der Aufnahme ist zu sehen, wie Obama und Trump sich zueinander neigen und herzlich lächeln. Kamala Harris, die vor den beiden saß, reagierte auf das freundliche Gespräch. Die amtierende Vizepräsidentin wurde von Barack Obama während der Präsidentschaftskampagne unterstützt, und er hatte Trump bei ihren Kundgebungen scharf kritisiert.
Die sichtlich irritierte Harris blickte kurzzeitig auf die in das Gespräch vertieften ehemaligen Präsidenten, dann drehte sie sich mit einem Seufzer um und vertiefte sich in ihre Lektüre.
Worüber sprachen sie?
Experten für Lippenlesen bemühten sich schnell, den Inhalt des Gesprächs zwischen Trump und Obama zu entschlüsseln.
Der forensische Lippenlese-Experte Jeremy Freeman verriet im Gespräch mit der „NY Post“, worüber sich die Präsidenten möglicherweise unterhielten. Seiner Meinung nach merkte Trump wohl an, dass sie unter genauer Beobachtung der Kameras stünden, und schlug Obama vor, dass sie einen „ruhigen Ort finden müssen“, um eine „wichtige Angelegenheit“ zu besprechen.
An einem Punkt sagte Trump offenbar zu dem ehemaligen Präsidenten: "Ich habe mich daraus zurückgezogen. Es geht um die Bedingungen. Kannst du dir das vorstellen?" Daraufhin lachte Obama, und Trump fügte hinzu: "und dann werde ich das tun".
Abschied von Jimmy Carter
An den Bestattungsfeierlichkeiten in der Kathedrale nahmen der scheidende US-Präsident Joe Biden, der gewählte Präsident Donald Trump sowie die ehemaligen Präsidenten Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama teil.
Biden betonte, dass Carter ein Symbol amerikanischer Ideale war, ein Mann, der trotz bescheidener Anfänge große Erfolge erzielte, dabei jedoch bescheiden blieb. „Die Freundschaft mit Jimmy Carter und sein ganzes Leben lehrten mich, dass Charakterstärke mehr ist als ein Titel oder die Macht, die wir besitzen“, sagte Biden.
Nach der Zeremonie wurde der Sarg mit Carters Leichnam in seinen Heimatort Plains im US-Bundesstaat Georgia transportiert, wo er neben seiner Frau Rosalynn beigesetzt wird. Der Tag der Beerdigung wurde von Präsident Biden zum nationalen Trauertag erklärt, und die Flaggen wurden für 30 Tage auf Halbmast gesetzt.