TechnikÖffentliches Handy-Laden: Datenrisiko durch Juice Jacking!

Öffentliches Handy-Laden: Datenrisiko durch Juice Jacking!

Entlädt sich der Akku Ihres Handys, wenn Sie weit von zu Hause entfernt sind? Heutzutage scheint das kein Problem zu sein, da es öffentliche Ladegeräte in Bussen, an Haltestellen oder in Einkaufszentren gibt. Experten empfehlen jedoch, deren Nutzung zu vermeiden. Warum?

Öffentliches Handy-Laden: Datenrisiko durch Juice Jacking!
Bildquelle: © Getty Images | urbazon

28.10.2024 11:07

Das Laden des Handys an einer Haltestelle scheint eine bequeme Lösung zu sein, insbesondere wenn der Batteriestand plötzlich sinkt und ein langer Tag vor Ihnen liegt. Dennoch birgt die Nutzung öffentlicher Ladegeräte gewisse Risiken, die beachtet werden sollten. Obwohl moderne Technologien immer mehr Möglichkeiten bieten, kann die Nutzung von Ladegeräten an öffentlichen Orten zu Sicherheitsproblemen führen und Ihre Daten gefährden. Drew Paik, Gründer von Authentic8, einem auf Sicherheit spezialisierten Unternehmen, warnt in einem Gespräch mit CNN, dass das Aufladen von Handys an öffentlichen Orten nicht die sicherste Lösung darstellt.

Warum kann das Laden an der Haltestelle gefährlich sein?

USB-Kabel dienen nicht nur zum Laden, sondern auch zur Datenübertragung, was Cyberkriminellen den Zugriff auf private Informationen auf Ihrem Smartphone ermöglichen kann, z. B. Fotos, Nachrichten oder E-Mails, oder zur Installation von schädlicher Software führen könnte. Obwohl dies nicht immer der Fall sein muss, besteht das Risiko eines sogenannten "Juice Jacking"-Angriffs. Wenn Sie dem Prinzip "Vorbeugen ist besser als heilen" folgen, sollten Sie öffentliche Ladegeräte meiden.

Authentic8 ist nicht die einzige Firma, die die Gefahren von öffentlichen Ladegeräten signalisiert.

Dieses Problem hat vor einiger Zeit unsere Spezialisten interessiert. Es wurden Untersuchungen an vielen Smartphones mit Android und iOS durchgeführt, um festzustellen, welche Daten beim Anschluss an PC oder Mac übertragen werden – sagt Piotr Kupczyk von Kaspersky Lab Polen.

Die Ergebnisse zeigen, dass während des sogenannten „Handshakes“ die Geräte viele Informationen preisgeben, wie den Namen, den Hersteller, den Gerätetyp, die Seriennummer, Informationen zur Firmware, zum Betriebssystem, zum Dateisystem, die Dateiliste und die Prozessorkennung. Ein entsprechend präparierter Computer könnte in einem gefälschten öffentlichen Ladegerät verborgen sein und so Hackern Zugang zu den Benutzerdaten gewähren.

Die Ergebnisse des Experiments können überraschen

Kupczyk zitiert auch die Ergebnisse eines Experiments, das auf der Black-Hat-Konferenz im Jahr 2014 präsentiert wurde. Damals konnten Experten von Kaspersky Lab mit einem gewöhnlichen Computer und einem Standard-USB-Kabel heimlich eine App auf einem Smartphone installieren, indem sie allgemein im Internet verfügbare Befehle nutzten.

Machen Sie sich Sorgen? Glücklicherweise gibt es Methoden, um sich zu schützen. Wenn Sie nicht möchten, dass sich Ihr Handy im Laufe des Tages entlädt, investieren Sie in eine tragbare Powerbank. Die Nutzung öffentlicher Ladegeräte ist möglich, wenn Sie ein USB-Kabel wählen, das nur zum Laden dient, oder wenn Sie ein sogenanntes "technologisches Präservativ" verwenden.

Dieses Gadget, früher als USB Condom bekannt (jetzt SyncStop), ist ein Adapter, der die Pins im USB-Anschluss blockiert, die für die Datenübertragung zuständig sind, und nur die für die Stromversorgung freigibt.

Piotr Kupczyk empfiehlt zudem, den Telefonzugang durch ein Passwort oder eine andere Methode zu sichern und das Entsperren während des Ladevorgangs zu vermeiden.

Um Daten zu schützen, verwenden Sie Verschlüsselung oder aktivieren Sie die vollständige Datenverschlüsselung, wenn Ihr Telefon diese Option bietet – rät er.

Diese Funktion finden Sie unter "Einstellungen", dann Sicherheitsoptionen.

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