LebensstilOsterinsel: Geheimnisse und Faszination fernab der Zivilisation

Osterinsel: Geheimnisse und Faszination fernab der Zivilisation

Die Osterinsel ist ein Ort, der Historiker, Forscher und Touristen seit Jahrhunderten fasziniert. Es ist nicht einfach, dorthin zu gelangen. Flüge aus Europa (mit mindestens zwei Zwischenstopps) dauern etwa 30 Stunden. Doch den Moai-Statuen von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen, ist ein unbeschreibliches Erlebnis.

Osterinsel
Osterinsel
Bildquelle: © Adobe Stock | © 2012 Amy Nichole Harris
Bearb. IR

Die Osterinsel, gelegen im Pazifischen Ozean, ist ein Ort mit vielen Namen und einer faszinierenden Geschichte. Die Europäer kennen sie als Osterinsel, während die Einheimischen und tahitianischen Seefahrer sie als Rapa Nui oder Te Pito o Te Henua bezeichnen, was mit "Große Erde" oder "Nabel der Welt" übersetzt wird. Jeder dieser Namen trägt einen Hauch von Geheimnis in sich, angesichts der kleinen Fläche der Insel.

Was hat die Osterinsel mit Ostern zu tun?

Den Namen Osterinsel verlieh diesen abgelegenen Gegenden der niederländische Entdecker Jakob Roggeveen im Jahr 1722.

Normalerweise weckt sie Assoziationen mit den Frühlingsfeiertagen, doch die Insel hat weder Verbindungen zum Osterhasen noch zu historischen Ereignissen im Zusammenhang mit dem Christentum. Die Niederländer gaben ihr diesen Namen, weil sie gerade am Ostersonntag entdeckt wurde.

Rapa Nui hat andere, ebenso faszinierende Namen. Als kleines Stück Land mit einer Fläche von 163 Quadratkilometern wird die Insel als "Große Erde" wahrgenommen und befindet sich an einem der isoliertesten Orte der Welt - etwa 3.700 Kilometer von der Küste Chiles und über 4.000 Kilometer von Tahiti entfernt. Ihr nächster Nachbar, die Pitcairn-Insel, ist 2.000 Kilometer entfernt, was diesen Ort zu einem wahren Pol der Abgeschiedenheit macht.

Große Erde als Nabel der Welt

Obwohl es schwierig ist, dorthin zu gelangen, erfreut sich die Insel bei Touristen großer Beliebtheit. Zum Beispiel dauert eine Flugreise von Deutschland zur Osterinsel mit zwei Zwischenstopps mindestens 31 Stunden, und die Hin- und Rückflugtickets kosten etwa 2.100 Euro. Zum Vergleich: Von New York aus ist man mit nur einem Zwischenstopp in 16 Stunden da, und das Ticket kostet etwa 1.300 Euro.

Trotz hoher Kosten und langer Reisezeiten kommen viele Reisende hierher, um das Geheimnis der legendären Moai-Statuen zu ergründen. Gerade diese steinernen Kolosse, aus vulkanischem Gestein gehauen, ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Der größte von ihnen, Paro, ist ganze 10 Meter hoch und wiegt 20 Tonnen. Das Schicksal dieser Statuen ist Gegenstand vieler wissenschaftlicher Debatten, in denen Forscher verstehen wollen, wer sie geschaffen hat und wie es gelungen ist, sie in vorindustriellen Zeiten aufzustellen.

Auf Rapa Nui gibt es 887 Moai, von denen einige umgestürzt sind, während andere noch in gutem Zustand stehen, wie die bekannten fünfzehn Statuen der Gruppe Ahu Tongariki. Ebenso faszinierend sind die "Sieben Entdecker" von Ahu Akivi, die laut lokalen Reiseführern einst eine königliche Wache waren, die Gefahren vom Ozean aus erspähten.

Geheimnisvolle Moai

Die Geschichten besagen, dass die Statuen langohrige Aristokraten darstellen, Nachkommen alter Ankömmlinge aus Polynesien. Die die Insel beherrschenden Langohren wurden von einem Clan kurzohriger Menschen unterstützt, denen die Errichtung der Moai zugeschrieben wird. Obwohl die moderne Geschichte wenig über diese Clans preisgibt, ist bekannt, dass im 19. Jahrhundert viele Einwohner von Sklavenhändlern nach Peru gebracht wurden und Epidemien wie Tuberkulose und Lepra die Bevölkerung dezimierten.

Theorien über den Transport und Bau der Statuen variieren von magischen bis hin zu kosmischen. Erich von Däniken schlug sogar vor, dass ihre Schöpfer außerirdische Wesen gewesen sein könnten, während Einwohner und Forscher bodenständigere Theorien vorschlagen, wie etwa das Verschieben der Statuen mit Holzstämmen.

Rapa Nui ist voll von Legenden über Bürgerkriege und Katastrophen, die unter anderem durch übermäßige Abholzung verursacht wurden. Trotz vieler Forschungen gibt es mehr Fragen als Antworten, was die Insel noch geheimnisvoller und attraktiver für Touristen macht. Die immer noch lebendigen Legenden ermutigen zu eigenen Interpretationen und Entdeckungen in diesem einzigartigen Winkel der Welt.

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