Paks-Kernkraftwerk senkt Leistung: Kein Risiko dank Sonnenenergie
Das Kernkraftwerk in Paks, Zentralungarn, hat die Produktion um 160 MW reduziert, aufgrund eines Ausfalls des Kontrollsystems, wie am Montag auf der Website des Kraftwerks mitgeteilt wurde.
Das technische Problem betraf den vierten Block des Kraftwerks in Paks, das das einzige Kernkraftwerk in Ungarn ist. In der Mitteilung wurde angegeben, dass ein Expertenteam an den Ort des Ausfalls geschickt wurde, um das Problem zu beheben.
Das ungarische Fachportal Portfolio betonte, dass der Ausfall kein Sicherheitsrisiko für die Versorgung darstellt, da seit dem Morgen die Sonnenenergieproduktion zunimmt, was aktuell zu einem Überangebot auf dem nationalen Strommarkt führt.
40 % des Stroms des Landes aus einem Kraftwerk
Eine ähnliche ungeplante Einschränkung der Energieversorgung trat zuletzt am 24. April auf. Damals kam es im dritten Block zu einem Leistungsabfall von 110 MW, verursacht durch einen Ausfall mechanischer Geräte.
Das Kernkraftwerk in Paks hat vier aktive Blöcke mit einer Gesamtleistung von 2000 MW, die über 40 % des nationalen Energiebedarfs decken. Sie nahmen Mitte der 1980er Jahre den Betrieb auf, und ihre Abschaltung war für Mitte der 2030er Jahre geplant. Die Regierung in Budapest möchte jedoch die Betriebsdauer um weitere 20 Jahre verlängern.
Russen erweitern ungarisches Kraftwerk
Zurzeit erweitert der russische Staatskonzern Rosatom das Kraftwerk um zwei neue Blöcke mit je einer Leistung von 1200 MW. Dies ist eines der Schlüsselprojekte der Regierung von Viktor Orban im Energiebereich. Der Gesamtwert der Investition soll etwa 12 Milliarden Euro betragen, wobei 80 % der Kosten durch einen russischen Kredit gedeckt werden.