Panik in Russland: Ziviles Flugzeug für Drohne gehalten und getroffen
Ukrainische Angriffe auf Ziele tief im Inneren Russlands hatten einen bemerkenswerten Effekt. Die Russen – auch in Regionen, die weit von der Frontlinie entfernt sind – begannen Drohnenangriffe zu fürchten. Infolgedessen beschossen sie sogar ihr eigenes ziviles Flugzeug. Die alte Konstruktion erwies sich als überraschend widerstandsfähig gegen Beschädigungen.
Die russische Stadt Salawat befindet sich in Baschkirien, etwa 1300 km von der Grenze zur Ukraine entfernt. Sie ist ein Zentrum für die Ölverarbeitung – das Gazprom Neftechim Salawat Werk verarbeitet jährlich 10 Millionen Tonnen dieses Rohstoffs.
In der Nacht des 26. November erschien ein fliegendes Objekt über der Raffinerie, das als ukrainische Drohne angesehen wurde. Der Eindringling wurde mit Maschinengewehren und Flugabwehrgeschützen beschossen. Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei der vermeintlichen Drohne um ein ziviles russisches Flugzeug vom Typ An-2, das einen geplanten Flug absolvierte.
Die Antonow mit einer zweiköpfigen Besatzung und einem Fotografen überflog die Raffinerie, um Nachtaufnahmen zu machen, worüber jedoch die örtliche Luftverteidigung nicht informiert war.
Wie ein Film zeigt, der den Zustand des Flugzeugs nach der Landung dokumentiert, war das Feuer vom Boden aus außergewöhnlich präzise. Die Besatzung des Flugzeugs hatte großes Glück, und die alte, zweiflügelige Maschine erwies sich als außergewöhnlich widerstandsfähig gegen Schäden.
Die An-2 wurde dutzendfach von Maschinengewehrkugeln unterschiedlicher Kaliber getroffen und erhielt sogar einen direkten Treffer mit einem Geschoss vom Kaliber 23 mm. Dies ist ein Geschoss, gegen das selbst die Struktur eines stark gepanzerten Angriffsflugzeugs wie der A-10 Schutz bietet. Die An-2 hingegen ist ein leichtes, ziviles Flugzeug, das von den 1940er bis zu den 1990er Jahren.
Die alte Konstruktion überstand den Beschuss jedoch erstaunlich gut. Wie der ukrainische Dienst Defence Express feststellt, verursachte selbst ein Treffer mit einem 23 mm-Geschoss im Flügel, wo sich Kraftstofftanks mit einem Fassungsvermögen von 1200 Litern befinden, kein ernsthaftes Problem, und das Flugzeug konnte trotz Beschädigungen sicher landen.