Papst: Beide US‑Präsidentschaftskandidaten vertreten unmoralische Positionen
Am Freitag, den 13. September, sprach Papst Franziskus in einem Gespräch mit Journalisten über die Kandidaten für das Amt des Präsidenten der USA. Er erklärte, dass sowohl Kamala Harris, die Kandidatin der Demokratischen Partei, als auch Donald Trump, der Kandidat der Republikanischen Partei, Ansichten vertreten, die als "gegen das Leben" betrachtet werden können.
14.09.2024 08:19
Am Ende seines Besuchs in Asien wurde Papst Franziskus zu dem Dilemma befragt, dem katholische Wähler in den USA gegenüberstehen. Einerseits können sie eine Kandidatin wählen, die das Recht auf Abtreibung unterstützt, oder einen Kandidaten, der sich für die Abschiebung von Migranten einsetzt.
Obwohl in der Frage keine direkten Namen wie Kamala Harris und Donald Trump erwähnt wurden, bezog sich der Kontext eindeutig auf ihre politischen Positionen. Der Papst nannte keine bestimmten Personen, aber die Frage berührte moralische Themen, mit denen katholische Wähler Schwierigkeiten haben könnten, ihre Überzeugungen mit politischen Entscheidungen in Einklang zu bringen.
Beide sind gegen das Leben. Derjenige, der Migranten abschiebt, und derjenige, der Kinder tötet – betonte Papst Franziskus.
Papst Franziskus betonte in Bezug auf das Thema Abtreibung, dass laut Wissenschaft einen Monat nach der Befruchtung "alle Organe des Menschen vorhanden sind". Er wies darauf hin, dass die Beendigung der Schwangerschaft zu diesem Zeitpunkt das "Töten eines menschlichen Wesens" bedeutet.
Wie er feststellte, unabhängig davon, ob jemand diesen Ausdruck mag oder nicht, "es ist Töten". Deshalb lehnt die katholische Kirche Abtreibung kategorisch ab, indem sie sie als moralisch inakzeptabel ansieht.
Papst Franziskus über die US-Präsidentschaftskandidaten
Der Papst bezog sich auch auf die Frage der Abschiebung von Migranten und bezeichnete sie als "Sünde gegen das Leben dieser Menschen". Er erinnerte daran, dass laut der Lehre des Alten Testaments die Gläubigen verpflichtet sind, sich um Waisen, Witwen und Ausländer, also auch um Migranten, zu kümmern.
Er fügte hinzu, dass Migration ein fundamentales Menschenrecht ist, das sich aus dem Bedürfnis der Menschen nach einem besseren Leben und Sicherheit ergibt. Der Papst betonte, dass der Schutz von Migranten nicht nur eine moralische Verpflichtung ist, sondern auch ein tief verwurzeltes biblisches Gebot zur Fürsorge für die Bedürftigsten.
— Das Abschieben von Migranten ist etwas Schreckliches, es ist böse. Ein Kind aus dem Mutterleib zu vertreiben, ist Mord, denn dort ist Leben — sagte der Papst.
Papst Franziskus wies darauf hin, dass aus der Perspektive der politischen Moral das Vermeiden von Wahlen unangemessen ist. "Wählen ist eine Pflicht und man muss eine Entscheidung treffen, indem man das geringere Übel wählt" – betonte er, ohne zu sagen, wer dieses geringere Übel ist.