NachrichtenPapst Franziskus ruft syrische Rebellen zur nationalen Einheit auf

Papst Franziskus ruft syrische Rebellen zur nationalen Einheit auf

Papst Franziskus wandte sich am Mittwoch an die syrischen Rebellen, die das Regime von Präsident Baschar al-Assad gestürzt haben. Er rief dazu auf, die Situation im Land zu stabilisieren und auf nationale Einheit zu regieren.

Papst Franziskus ruft syrische Rebellen zur nationalen Einheit auf
Bildquelle: © PAP | PAP/EPA/MAURIZIO BRAMBATTI

"Ich verfolge die Ereignisse in diesem sensiblen historischen Moment in Syrien. Ich hoffe, dass sie politische Lösungen finden, die verantwortungsvoll Stabilität und Einheit fördern, ohne weitere Konflikte oder Spaltungen", sagte der Papst bei der wöchentlichen Audienz im Vatikan.

In seinen ersten öffentlichen Äußerungen über Syrien seit dem Ende der Herrschaft Assads rief der Papst auch die verschiedenen religiösen Gruppen des Landes dazu auf, "in Freundschaft und gegenseitigem Respekt für das Wohl des Landes zusammenzuarbeiten".

Papst über das Zusammenleben der Religionen

"Ich bete um die Fürsprache der Jungfrau Maria, damit die syrische Nation in Frieden und Sicherheit auf ihrem geliebten Boden leben kann und dass die verschiedenen Religionen in Freundschaft und gegenseitigem Respekt zum Wohl dieser von jahrelangen Kriegen betroffenen Nation gemeinsam vorangehen können", fügte Franziskus hinzu.

Muslime machen etwa 90 % der Bevölkerung Syriens aus. Christen haben eine lange Geschichte im Land, stellen aber eine kleine Minderheit dar. Der Vatikan schätzt, dass es unter einer Bevölkerung von rund 25 Millionen Menschen etwa 300.000 Katholiken gibt.

Rebellion in Syrien

Syrische Rebellen verkündeten am Sonntag die Befreiung von Damaskus und den Sturz von Präsident Baschar al-Assad nach einer 24-jährigen Herrschaft. Die Rebellen kündigten auch die Freilassung aller Gefängnisinsassen an, die selbst bei kleinsten Protesten gegen den Diktator inhaftiert waren.

An der Aktion beteiligten sich zwei Organisationen: die islamistische Gruppe Hayat Tahrir al-Scham (HTS) unter der Führung von Abu Muhammad al-Dschulani sowie die Syrische Nationalarmee.

Abu Muhammad al-Dschulani kämpfte in der Vergangenheit in den Reihen von Al-Qaida, distanziert sich jetzt jedoch vom Radikalismus. Er erklärt den Verzicht auf Dschihadismus und den Respekt vor den Rechten von Minderheiten. HTS wird bis heute als terroristische Gruppe unter anderem von den USA, der EU und der Türkei eingestuft.

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