Peking fördert KI‑Startup: DeepSeek fordert US‑Dominanz heraus
Laut Einschätzung des Analyseunternehmens Graphika haben mit der Regierung in Peking verbundene chinesische Social-Media-Konten die Einführung des Chatbots von DeepSeek unterstützt, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. Zu diesen Konten gehörten Profile von Diplomaten, Medien und staatlichen Institutionen.
Die Konten förderten die Tätigkeiten von DeepSeek und "stärkten die Erzählung über den chinesischen Erfolg, der die Dominanz der USA im Bereich der KI infrage stellt", betonte die Agentur.
Peking unterstützt eine wichtige Einführung
Diese Botschaft wurde auf Plattformen wie X, Facebook und Instagram sowie auf chinesischen Diensten wie Toutiao und Weibo verbreitet.
"Diese Aktivität zeigt, wie schnell China in der Lage ist, viele Entitäten zu mobilisieren, die bestimmte Erzählungen im digitalen Raum verbreiten und verstärken, und Peking als Akteur darstellen, der die USA in kritischen Bereichen der geopolitischen Konkurrenz übertrifft, einschließlich des Wettlaufs um die Entwicklung und Implementierung der fortschrittlichsten Technologien der künstlichen Intelligenz", sagte Jack Stubbs, einer der Analysten von Graphika, gegenüber Reuters.
"Wir beobachten kontinuierlich, dass sowohl offen als auch verdeckt operierende Akteure, die mit dem chinesischen Staat verbunden sind, zu den ersten gehören, die künstliche Intelligenz nutzen, um Operationen in der Informationsumgebung durchzuführen", fügte er hinzu.
Unternehmen wie Alphabet, Meta, X und die chinesische Botschaft in Washington haben auf Anfragen zum Bericht, den Reuters zitiert, nicht geantwortet.
Graphika ist ein amerikanisches Unternehmen, das sich mit der Analyse von Internetverkehr befasst und auf die Untersuchung von Desinformation im Internet spezialisiert ist.
Wer steckt hinter dem KI-Startup DeepSeek?
Am Montag (27. Januar) kam es an der Wall Street zu starken Kursverlusten bei Technologieunternehmen, die mit KI in Verbindung stehen. Grund dafür war die Nachricht über ein neues Modell der künstlichen Intelligenz, entwickelt von dem chinesischen Startup DeepSeek. Dies löste bei Investoren Besorgnis aus, da es, laut den Entwicklern, für einen Bruchteil der Kosten erstellt wurde, die im Silicon Valley anfallen.
Medien berichten, dass über den Gründer von DeepSeek wenig bekannt ist. Das Unternehmen wurde im Dezember 2023 von Liang Wenfeng gegründet, der seinen Abschluss an der Zhejiang-Universität in elektronischer Informations- und Informatik-Engineering gemacht hat.
"Kürzlich wurde er bei einem vom chinesischen Premierminister Li Qiang organisierten Treffen gesehen, was die zunehmende Bedeutung von DeepSeek in der KI-Branche widerspiegelt", berichtet die BBC.
Wenfeng hat Erfahrung im Finanzwesen. Er ist der Geschäftsführer eines Hedgefonds namens High-Flyer, der künstliche Intelligenz zur Analyse von Finanzdaten verwendet, um Investitionsentscheidungen zu treffen. Im Jahr 2019 wurde High-Flyer zum ersten Hedgefonds in China, der über 13 Milliarden Dollar sammelte.
