Pistorius fordert höhere Verteidigungsausgaben über 2‑Prozent-Ziel hinaus
Deutschland sollte in Zukunft "deutlich mehr als zwei Prozent" des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Verteidigung ausgeben, forderte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius in einem Artikel für die Zeitung "Welt am Sonntag".
Derzeit gibt Deutschland "erstmals seit Jahrzehnten" 2 Prozent des BIP für die Verteidigung aus, aber "klar ist aber auch: Das reicht nicht", erklärte der Minister.
Deshalb sei ein Gespräch über eine nachhaltige Finanzierung und eine Anpassung der Schuldenbremse sprechen müssen", schrieb Pistorius.
Er betonte auch, dass "weitere substanzielle Unterstützung der Ukraine von zentraler Bedeutung ist".
Nur wenn die Ukraine in der Lage ist, ihre Souveränität zu verteidigen, können wir den Weg für gerechte Verhandlungen und Frieden ebnen, erklärte der Verteidigungsminister.
Laut dem deutschen Minister setzt Bundeskanzler Olaf Scholz diesen Kurs entschlossen um. "Er hat einen Paradigmenwechsel für die deutsche Sicherheits- und Verteidigungspolitik eingeleitet, den wir gemeinsam in den letzten knapp drei Jahren umgesetzt haben", erinnerte Pistorius.
Die Verteidigungsausgaben von mindestens 2 Prozent des BIP sind seit Jahren ein Ziel der NATO. Deutschland erreichte dieses Ziel jedoch viele Jahre nicht. Erst unter dem Einfluss der russischen Invasion in die Ukraine, die 2022 begann, stiegen diese Ausgaben erheblich an.
Der reguläre Verteidigungsetat der Bundesregierung beträgt in diesem Jahr knapp 52 Milliarden Euro, und weitere 20 Milliarden Euro für diesen Zweck stammen im Jahr 2024 aus einem Sonderfonds der Bundeswehr, erinnerte das Portal tagesschau.de.