TechnikPolen stärkt Luftabwehr: 400 US-Raketen für 1,33 Milliarden Dollar (1,17€ Milliarden)

Polen stärkt Luftabwehr: 400 US‑Raketen für 1,33 Milliarden Dollar (1,17€ Milliarden)

Polen hat die amerikanische Regierung um den Kauf von 400 Luft-Luft-Mittelstreckenraketen AIM-120D-3 AMRAAM gebeten und die Zustimmung dafür erhalten. Wir zeigen, was genau Polen erhalten wird.

AIM-120 AMRAAM unter einem FA-18D Hornet angebracht.
AIM-120 AMRAAM unter einem FA-18D Hornet angebracht.
Bildquelle: © Wikimedia Commons

Am 29. April 2025 informierte die Defense Security Cooperation Agency (DSCA) über die Zustimmung zum potenziellen Verkauf von 400 AIM-120D-3 AMRAAMs für maximal 1,33 Milliarden Dollar (1,17€ Milliarden) an Polen. Das Paket umfasst zudem 16 Zielerfassungssektionen AIM-120D-3, ein einzelnes M-Core-Modul und eine Testversion der AIM-120 AMRAAM. Zusätzlich gibt es logistische Unterstützung in Form von Ersatzteilen, technischer Hilfe und Software.

Diese Entscheidung, die die DSCA dem Kongress übermittelte, hebt die Notwendigkeit hervor, die Verteidigungsfähigkeiten Polens als wichtigen NATO-Verbündeten an der östlichen Flanke zu stärken.

AIM-120D-3 AMRAAM — die neueste Version des NATO-Luftfahrtstandards

Die AIM-120D-3 ist die modernste Version der AMRAAM-Raketen und kann Ziele in einer Entfernung von bis zu 180 km abfangen. Diese Raketen können von verschiedenen Kampfflugzeugen wie der F-16 und F-35 sowie von bodengestützten Verteidigungssystemen wie NASAMS eingesetzt werden. In Polen werden sie zunächst mit der F-16C/D Block 52+ integriert und in Zukunft mit der F-35A, deren Lieferung 2026 beginnt.

Im Vergleich zu ihren Vorgängern bietet die AIM-120D-3 eine verbesserte Navigation, Kommunikation und Widerstandsfähigkeit gegen elektronische Störungen. Durch die bidirektionale Datenverbindung und die Fähigkeit, mit nahezu Mach 4 zu fliegen, sind diese Raketen in der Lage, sich schnell bewegende Ziele über große Entfernungen effektiv zu bekämpfen.

Die Raketen der AIM-120 AMRAAM-Familie sind sogenannte "Feuer-und-Vergessen"-Systeme. Sie verfügen über ein fortschrittliches Lenksystem mit einem aktiven Radar-Zielsuchkopf. Dadurch haben sie einen eigenen Radarsignal-Emitter an Bord und müssen sich nicht auf das Radar des tragenden Flugzeugs verlassen, wie es bei früheren Modellen der Fall war.

Es ist jedoch anzumerken, dass aufgrund ihrer geringen Größe die Radarreichweite der Rakete wahrscheinlich auf etwa 20-30 km begrenzt ist. Sie stützt sich daher bis zur Zielerfassung auf GPS-Navigation und INS, unterstützt durch eventuelle Zielpositionsaktualisierungen vom Flugzeug über die Kommunikationsverbindung.

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