NachrichtenPolizei erschießt bewaffneten Islamist vor israelischem Konsulat in München

Polizei erschießt bewaffneten Islamist vor israelischem Konsulat in München

Beamte erschossen einen Mann, der verdächtigt wird, Schüsse in der Nähe des Dokumentationszentrums für Nationalsozialismus abgegeben zu haben. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des israelischen Generalkonsulats im Zentrum von München.
Beamte erschossen einen Mann, der verdächtigt wird, Schüsse in der Nähe des Dokumentationszentrums für Nationalsozialismus abgegeben zu haben. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des israelischen Generalkonsulats im Zentrum von München.
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06.09.2024 08:59

Am Donnerstagmorgen hat die Polizei einen 18-jährigen österreichischen Staatsbürger in der Nähe des israelischen Generalkonsulats in München tödlich erschossen. Der Mann war als Islamist bekannt, teilte das österreichische Innenministerium mit. Deutsche Beamte gehen davon aus, dass der Täter einen Terroranschlag auf das Konsulat begehen wollte.

Am Donnerstag gegen 9 Uhr bemerkten Polizisten in der Nähe der Brienner Straße und dem Karolinenplatz, in der Nähe des NS-Dokumentationszentrums und nicht weit vom israelischen Generalkonsulat im Zentrum Münchens im Süden Deutschlands, einen bewaffneten Mann mit einer Schusswaffe.

Es kam zu einem Schusswechsel, bei dem der Mann tödlich verletzt wurde, teilte die bayerische Polizei in einer Mitteilung mit.

Laut den Behörden führte der Täter ein älteres Gewehr mit einem Bajonett mit sich.

Der junge Österreicher war als Islamist bekannt

Die Polizei bestätigte frühere Medienberichte über die Identität des Angreifers. Der Verdächtige ist ein 18-jähriger österreichischer Staatsbürger, der in Deutschland nicht gemeldet und nicht wegen Straftaten oder als Extremist verzeichnet war. Das Nachrichtenportal der Tageszeitung "Die Welt" wies darauf hin, dass die österreichischen Behörden ihn "auf dem Radar" hatten und wussten, dass er einen Anschlag plante.

Das österreichische Innenministerium bestätigte, dass der bewaffnete Mann als Islamist bekannt war. Die örtliche Polizei und das bayerische Innenministerium gehen davon aus, dass der Täter einen Terroranschlag auf das israelische Generalkonsulat in München plante, heißt es in der "Die Welt". Zudem soll der Verdächtige laut Polizei ein Auto in der Nähe des Tatorts zurückgelassen haben, mit dem er nach München gekommen war. Es ist unklar, ob sich in dem Fahrzeug Sprengstoffe befanden.

Der Angreifer plante offenbar einen Anschlag auf das Konsulat, sagte der bayerische Innenminister Joachim Hermann. Die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete, dass der Täter bosnische Wurzeln habe. In dem Mobiltelefon des jungen Österreichers wurden Informationen und ein Spiel gefunden, die auf einen Zusammenhang mit islamistisch-terroristischen Ideen hinweisen, meldete die APA, die von "Die Welt" zitiert wurde. Die deutsche Zeitung fügte hinzu, dass es bislang keine Informationen gibt, dass der Mann in islamistische oder dschihadistische Strukturen eingebunden war.

Die Polizei teilte in einer Mitteilung mit, dass die weitere Untersuchung von einer speziellen Abteilung der Staatsanwaltschaft München übernommen wurde, die für die Bekämpfung von Terrorismus zuständig ist.

Die deutsche Presse verband die Schießerei vom Donnerstag in München mit dem Jahrestag des Terroranschlags von 1972, bei dem während der Olympischen Sommerspiele in München elf Mitglieder des israelischen Teams und ein deutscher Polizist von palästinensischen Terroristen getötet wurden.

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