Prag verbietet nächtliche Pub Crawls: Alkohol-Tourismus gestoppt
Die Behörden von Prag haben sogenannte Pub Crawls, also nächtliche Touren von Touristen von Kneipe zu Kneipe, in den Nachtstunden verboten. Solche Touren, die von spezialisierten Reiseagenturen organisiert wurden, führten laut den Ratsmitgliedern zu Störungen der Nachtruhe durch laute und betrunkene Touristen.
15.10.2024 08:57
Die Verordnung tritt mit der Veröffentlichung in Kraft. Den Antrag auf dieses Verbot stellten die Behörden des Stadtteils Prag 1, in dessen Gebiet sich das historische Stadtzentrum befindet.
Die Notwendigkeit von Änderungen ergibt sich aus den negativen Folgen der Touren durch Gaststätten, Pubs und Clubs für das Stadtleben und dessen Verwaltung. Es wurde auf die Störung der Nachtruhe, Lärm, Müll und die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung der Sicherheit hingewiesen.
Die Stadtbehörden betonten den sich verschlechternden Ruf von Prag aufgrund der ständig präsenten betrunkenen Touristen. Dies könnte sich negativ auf die Wahrnehmung der tschechischen Hauptstadt durch andere Gäste, potenzielle Investoren und die Einwohner selbst auswirken.
Der Stadtteil Prag 1 hat seit Langem mit Problemen im Zusammenhang mit dem sogenannten Alkohol-Tourismus zu kämpfen, also Reisen junger Ausländer in die tschechische Metropole, deren Hauptziel das Trinken von Alkohol ist.
Ein separates Problem ist der sogenannte Overtourism, also die übermäßige Belastung durch den Tourismus in einer Stadt oder Region. Laut offiziellen Statistiken übernachteten im Jahr 2023 in Prager Hotels und Pensionen 7,4 Millionen Touristen, was einen Anstieg um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.