Präsidentenkrise in Südkorea: Yoon Suk‑yeol inhaftiert
Die südkoreanischen Ermittlungsbehörden haben die Festnahme von Präsident Yoon Suk-yeol bestätigt, dem ersten amtierenden Präsidenten, der während seiner Amtszeit inhaftiert wurde.
Am Mittwoch vollstreckten die Ermittlungsbehörden einen formellen Haftbefehl gegen den Präsident Yoon Suk-yeol. Ein Konvoi mit dem Staatsoberhaupt verließ den Präsidentenkomplex.
Gegen Yoon Suk-yeol wird wegen der Ausrufung des Kriegsrechts am 3. Dezember des Vorjahres ermittelt. Er ist der erste amtierende Präsident Südkoreas, der im Amt festgenommen wurde, was diese Situation beispiellos macht.
Nach seiner Festnahme wird Präsident Yoon Suk-yeol zum Amt für Korruptionsbekämpfung unter hochrangigen Beamten (CIO) gebracht, wo weitere Ermittlungen stattfinden. Eine CIO-Beamtin informierte während eines Pressebriefings, dass der präsidiale Schutzdienst (PSS) beim zweiten Festnahmeversuch keine Behinderung darstellte.
Gleichzeitig dementierte die Polizei Medienberichte über die angebliche Festnahme des Leiters des präsidialen Schutzdienstes, Kim Sung Hun.
Vor dem Präsidentenkomplex im Stadtteil Yongsan versammelten sich Tausende von Unterstützern des Präsidenten, die behaupten, der Versuch, Yoon zu verhaften, sei rechtswidrig. Auch Gegner waren anwesend und forderten die sofortige Vollstreckung des gerichtlichen Haftbefehls.
Suspendierung von Yoon
Nach der Ausrufung des Kriegsrechts am 3. Dezember wurde Präsident Yoon in seinen Pflichten suspendiert. Er hob die Maßnahme nach sechs Stunden aufgrund des Drucks des Parlaments und nachdem Koreaner in Seoul gegen den vom Staatschef organisierten Aufstand auf die Straßen gingen, wieder auf.
In dieser Angelegenheit läuft derzeit ein Verfahren, aber Yoon Suk-yeol hat mehrere Vorladungen zur Befragung abgelehnt. Der Finanzminister Choi Sang-mok übernimmt an seiner Stelle die Aufgaben des Präsidenten.