Privatjet-Boom: 50% mehr CO2‑Emissionen in nur vier Jahren
Die CO2-Emissionen aus Flügen mit Privatjets sind in den letzten vier Jahren um fast 50 Prozent gestiegen, wie eine in "Communications Earth & Environment" veröffentlichte Analyse zeigt. Passagiere solcher Flüge können sogar mehrere Hundertmal mehr Kohlendioxid ausstoßen als eine durchschnittliche Person.
Forschungen haben gezeigt, dass Personen, die Privatflugzeuge nutzen, fast 500 Mal mehr Kohlendioxid pro Jahr erzeugen können als ein durchschnittlicher Mensch. Dieses Phänomen tritt besonders bei internationalen Veranstaltungen wie der Klimakonferenz COP 28 oder der FIFA-Weltmeisterschaft 2022 auf, bei denen es zu signifikanten Emissionsanstiegen kommt.
Die private Luftfahrt ist durch einen hohen Energieverbrauch und signifikante CO2-Emissionen pro Passagier im Vergleich zu kommerziellen Flügen gekennzeichnet. Von dieser Transportform profitiert nur etwa 0,003 Prozent der Weltbevölkerung. Der globale Umfang der privaten Luftfahrt und ihrer Emissionen bleibt jedoch schlecht dokumentiert.
Stefan Gossling von der Linnaeus-Universität in Kalmar, Schweden, hat zusammen mit einem Team Daten aus Registern analysiert, die mehr als 18,5 Millionen Privatflüge umfassen, durchgeführt von fast 26.000 Business-Jets zwischen 2019 und 2023. Diese Studie behandelt einen bedeutenden Teil dieses Luftfahrtsegments. Die Forscher berechneten die CO2-Emissionen jedes Flugs, indem sie die vom Hersteller angegebenen Kraftstoffverbräuche mit der Flugdauer und der Streckenführung kombinierten.
Die Ergebnisse zeigen, dass die untersuchten Flüge im Jahr 2023 insgesamt etwa 15,6 Millionen Tonnen CO2 erzeugt haben, was durchschnittlich 3,6 Tonnen CO2 pro Flug bedeutet. Dies entspricht einem Anstieg der Emissionen aus Privatflügen um 46 Prozent im Vergleich zu 2019 und macht etwa 1,8 Prozent der gesamten Emissionen der kommerziellen Luftfahrt im Jahr 2023 aus.
Globale Veranstaltungen erhöhen die Emissionen
Wissenschaftler betonen, dass große internationale Veranstaltungen zu einer Zunahme von Reisen mit Privatflugzeugen führen. Während der COP 28 wurden 644 Privatflüge registriert, die 4.800 Tonnen CO2 erzeugten, und während der FIFA-Weltmeisterschaft 2022 fanden 1.846 solcher Flüge statt, was für 14.700 Tonnen CO2 verantwortlich ist.
Im Jahr 2023 erreichten die Emissionen pro Person einen Rekordwert von 2.400 Tonnen CO2, was fast das 500-Fach der durchschnittlichen Emission pro Person im Jahr 2020 darstellt.