Proteste gegen Touristenflut: Kanaren wehren sich gegen Massentourismus
Tausende Menschen gingen am Sonntag in spanischen Städten auf die Straße, um gegen die hohe Anzahl an Touristen auf den Kanarischen Inseln zu protestieren. Die Bewohner der Inseln schlagen Alarm, dass der Zustrom von Reisenden zu steigenden Wohnungspreisen und Verkehrsstaus führt.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass das Hauptmotto des Marsches lautete: "Die Kanarischen Inseln haben ein Limit". Die Protestierenden skandierten ihre Parolen nicht nur auf den Kanarischen Inseln selbst, sondern auch auf dem spanischen Festland, darunter in Madrid.
Der Tourismus ist sehr wichtig für die Kanarischen Inseln, aber wir müssen uns bewusst machen, dass der Zusammenbruch total ist, sagte Juan Francisco Galindo, der Leiter eines Hotels auf Teneriffa, der Nachrichtenagentur Reuters.
Sein Vater besitzt eine kleine Immobilie auf der Insel, für die die lokale Verwaltung im Jahr 2023 einen Enteignungsbeschluss im Zusammenhang mit der Genehmigung eines Projekts für einen luxuriösen Hotelkomplex erließ.
Diese 70 m², die sie enteignen wollen, sind alles, was mein Vater hat. Sein Gesundheitszustand hat sich verschlechtert, seit das passiert ist, fuhr Galindo fort.
Millionen Touristen
Den offiziellen Statistiken zufolge ziehen die von 2,2 Millionen Menschen bewohnten Kanarischen Inseln täglich eine Million Touristen an. Die Hoteliers betonen, dass sich in den letzten 50 bis 60 Jahren die Anzahl der Hotelbetten verdreifacht hat und in die Infrastruktur investiert wurde. Gleichzeitig sind die Wohnungspreise gestiegen, und es gibt Probleme mit dem Zugang zur medizinischen Versorgung während der touristischen Hochsaison.
Ähnliche Proteste wurden in der Vergangenheit auf Mallorca organisiert.
