Proteste in Tiflis: Massenaufstand gegen EU‑Verhandlungspause
Eine mehrtausendköpfige Gruppe von Bürgern versammelte sich in Tiflis, um ihren Unmut über die aktuellen Maßnahmen der georgischen Regierung zu äußern. Die Proteste am Freitag waren eine Reaktion auf die Entscheidung der Behörden, die Verhandlungen über den Beitritt zur Europäischen Union auszusetzen. Dies ist bereits die nächste Welle des gesellschaftlichen Unmuts im Land, in dem die Einwohner ihre Bestrebungen nach einer engeren Zusammenarbeit mit der EU zum Ausdruck bringen.
Laut Zeugen gibt es mehr Demonstranten als am Donnerstag, berichtete der Dienst Echo Kawkaza (eine Filiale von Radio Swoboda). Die Rustaweli-Allee vor dem Parlament ist blockiert. Von dort gibt es bereits viele Aufnahmen und Fotos.
Die Aktion verläuft ruhig, jedoch sind unweit des Parlaments bereits Spezialeinheiten und Ausrüstungen zur Niederschlagung von Kundgebungen vorbereitet.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, gegen 2 Uhr (Greenwich-Zeit), begannen die Beamten, den Protest unter anderem mit Wasserwerfern und Tränengas niederzuschlagen. Laut offiziellen Angaben wurden 43 Personen festgenommen und mehrere Dutzend Demonstranten verletzt, darunter etwa 20 Journalisten, informierte das Portal NewsGeorgia.
Demonstrationen finden auch in anderen georgischen Städten statt, darunter Batumi und Kutaissi.