Putin kämpft mit Kriegswirtschaft, Trump droht mit Sanktionen
Präsident Wladimir Putin äußerte Bedenken über den Zustand der russischen Kriegswirtschaft, die mit Inflation, einem Mangel an Arbeitskräften und hohen Zinssätzen zu kämpfen hat. Unterdessen drängt der neue US-Präsident Donald Trump auf ein ausgehandeltes Ende des Konflikts in der Ukraine, berichtet Reuters.
Trotz des dynamischen Wachstums des russischen BIP in den Jahren 2023–2024 deuten Prognosen für das Jahr 2025 auf eine wirtschaftliche Verlangsamung hin, mit einem erwarteten Wachstum von unter 1,5 Prozent. Hohe Kriegsausgaben, die im Jahr 2025 ein Rekordniveau von 6,3 Prozent des BIP erreicht haben, sowie eine Inflation, die sich den zweistelligen Werten nähert, belasten die russische Wirtschaft erheblich.
Zudem erschweren Zinssätze von 21 Prozent den Zugang zu Krediten, was Unternehmer und Investoren beunruhigt, bemerkt Reuters.
Trump drängt auf Beendigung des Konflikts
Donald Trump, der neue US-Präsident, kündigte eine schnelle Lösung des Konflikts in der Ukraine an. Er deutet an, dass im Falle fehlender Verhandlungen mit Russland seine Administration zusätzliche Sanktionen und Zölle einführen wird, um Druck auf den Kreml auszuüben.
Wladimir Putin, obwohl er die Bemühungen seiner Wirtschaftsbeamten schätzt, betont zunehmend die hohen Kreditkosten und die Überhitzung der Wirtschaft als zentrale Herausforderungen, die es zu lösen gilt, berichtet Reuters.
Rekordhohe Kriegsausgaben begrenzen die Investitionsmöglichkeiten in nicht verteidigungsbezogenen Sektoren. Obwohl Putin erklärt, bereit zu sein, den Konflikt so lange wie nötig fortzusetzen, verstärken die zunehmenden Auswirkungen der Kriegskosten auf die Wirtschaft die Stimmen, die eine diplomatische Lösung fordern. Zu den Kritikern gehören sowohl Unternehmer als auch ein Teil der russischen politischen Elite.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow beschreibt die Wirtschaftslage als stabil, räumt jedoch ein, dass die Probleme spürbar sind. Elvira Nabiullina, die Leiterin der Zentralbank Russlands, verteidigt die hohen Zinssätze und verweist auf die Notwendigkeit, die durch massive Kriegsausgaben angeheizte Inflation zu bekämpfen. Gleichzeitig könnten zunehmende Forderungen nach Veränderungen in der Geldpolitik die zukünftigen Entscheidungen der Behörden beeinflussen.
Obwohl der Kreml öffentlich noch keine konkreten Vorschläge für Verhandlungen erhalten hat, könnten die bevorstehenden Maßnahmen der Trump-Administration Russland dazu zwingen, diplomatische Lösungen zu suchen. In dem Maße, in dem die Kriegskosten immer sichtbarer werden, könnte der Druck zur Beendigung des Konflikts nur zunehmen, heißt es.