NachrichtenPutin und Trump: Propaganda und reale Diplomatie im Fokus

Putin und Trump: Propaganda und reale Diplomatie im Fokus

Russische Staatsmedien berichten über das Gespräch zwischen Wladimir Putin und Donald Trump und wiederholen hauptsächlich die offiziellen Verlautbarungen des Kremls. Sie behaupten auch, dass die Weltpresse dies als "Triumph Putins" bezeichnet hat.

Wladimir Putin
Wladimir Putin
Bildquelle: © PAP | GAVRIIL GRIGOROV/SPUTNIK/KREMLIN / POOL

Viele Informationen, die von russischen Medien oder Regierungsvertretern verbreitet werden, sind Teil der Propaganda. Solche Berichte sind Teil des Informationskrieges, den die Russische Föderation führt.

Staatliche und regierungsnahe russische Zeitungen, darunter "Wedomosti" und "Kommersant", berichten ausführlich über das Telefongespräch zwischen Wladimir Putin und Donald Trump und betonen unter anderem, dass die Weltpresse es als "Triumph Putins" betrachtete.

Die Zeitung "Wedomosti" stellt fest, dass das Gespräch zwischen Putin und Trump drei Jahre nach dem letzten offiziellen Gespräch zwischen Putin und dem damaligen US-Präsidenten Joe Biden stattfand. Damals erhielt Moskau nicht die erhofften Antworten. "Der Beginn des gegenwärtigen Dialogs könnte einen Schritt in eine entgegengesetzte Richtung darstellen, obwohl viele Experten dazu aufrufen, ihn nicht zu optimistisch zu bewerten", fügt die Zeitung hinzu.

"Kommersant" berichtet über die Reaktionen in der westlichen Presse und hebt in der Überschrift seines Artikels die Formulierung "Tag des Triumphes Putins" hervor, die - laut Bericht - von der schwedischen Zeitung "Svenska Dagbladet" verwendet wurde. In einem separaten Beitrag behandelt "Kommersant" die offiziellen Mitteilungen des Kremls und des Weißen Hauses und ironisiert in einem Kommentar zu Trumps Äußerungen über den gemeinsamen Kampf der beiden Länder während des Zweiten Weltkriegs, dass man sich fragen könnte, ob es nicht zu einem Besuch Trumps in Moskau am 9. Mai (an dem Russland den Jahrestag des Kriegsendes feiert) kommen könnte.

Das Wirtschaftsportal RBK hebt hervor, dass der Kurs der US-amerikanischen Währung auf dem internationalen Währungsmarkt auf unter 90 Rubel pro Dollar gefallen ist.

Kommentare unabhängiger Medien

Unter den außerhalb Russlands tätigen unabhängigen Medien hat Radio Swoboda umfangreiche Kommentare veröffentlicht. Die meisten zitierten Experten halten das Gespräch für ein ungünstiges Signal für die Ukraine.

"Man kann zu dem Schluss kommen, dass Donald Trump und Wladimir Putin den Konflikt eigenständig lösen wollen, ohne eine aktive Beteiligung der Ukraine, und somit das unternehmen, wovon Putin angeblich träumt: eine Wiederholung des Jalta-Prozesses, bei dem zwei große Länder über das Schicksal der anderen entscheiden", sagte William Pomeranz vom amerikanischen Wilson Center zu Radio Swoboda. Der Analyst hält diesen Ansatz für "unrealistisch". Wenn die Trump-Administration wirklich "davon ausgeht, dass es ihr alleine gelingen wird, Russland und die Ukraine zu einem Abkommen zu zwingen, könnte sie ihre Möglichkeiten überschätzen", fügte Pomeranz hinzu.

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