Putin verspricht 10.000 Euro: Russland rekrutiert vor U‑Bahn-Stationen
Russland bombardiert weiterhin ukrainische Städte und Dörfer, erleidet aber auch große Verluste unter den Militärs. Deshalb möchten die Behörden im Kreml die Russen auf jede mögliche Weise ermutigen, in die Reihen der Armee einzutreten. Informationsstände kann man sogar am Eingang zur U-Bahn finden.
15.09.2024 10:11
Der Kampf in der Ukraine führt zu immer größeren Verlusten in der russischen Armee. Als Antwort auf die schwierige Situation hat der russische Diktator Wladimir Putin vor Kurzem neue Dekrete erlassen, um die Bürger zu ermutigen, sich beim Militär zu verpflichten. Einer der Hauptpunkte ist die signifikante Erhöhung der Einmalzahlung für die Unterzeichnung eines Vertrags mit dem Verteidigungsministerium. Sie beträgt nun 400.000 Rubel, also etwa 5.000 Euro.
Bisher konnten Personen, die der Vertragsarmee beitreten wollten, mit einer Einmalzahlung von 195.000 Rubel, also etwa 1.940 Euro, rechnen. Die Behörden der Bezirke haben sich verpflichtet, weitere 400.000 Rubel an diejenigen zu zahlen, die sich für die Unterzeichnung eines Militärvertrags entscheiden, was eine Gesamtsumme von 800.000 Rubel ergibt, also etwa 10.000 Euro.
Außerdem kann eine Person, die zum Militär gerufen wird, eine "Einladung" in elektronischer Form erhalten. Die Personen, die sie erhalten, dürfen das Land natürlich nicht verlassen.
Das sind jedoch nicht die einzigen Methoden, die die Behörden in Russland anwenden, um die Bürger zu ermutigen. Natürlich ist es auch die tägliche Propaganda, die direkt aus dem Fernsehen und den sozialen Medien strömt. In der Hauptstadt selbst sind die Rekrutierer auf die Straßen gegangen, genauer gesagt zu den U-Bahn-Stationen.
Wie das Portal Biełsat berichtet, gibt es vor dem Eingang zur U-Bahn-Station Kurskaja einen mobilen Rekrutierungsstand. Dabei handelt es sich um einen speziellen blauen Lieferwagen, auf dem ein Plakat mit einem bewaffneten Soldaten angebracht ist. Weiter im Eingangshof finden die Russen einen Informationsstand, und auf den Bildschirmen der Fahrkartenautomaten werden agitatorische Aufnahmen gezeigt.
Solche Plakate erscheinen häufig auch in anderen Bezirken. In den letzten Tagen kam es zu einem echten Aufruhr im Bezirk Kursk.
Wie das Portal "Kommiersant" berichtet, war auf einem Plakat, das den Militärdienst mit dem Slogan "Für unsere!" bewarb, ein Soldat zu sehen, der ein Kind hält. Das Problem war jedoch, dass der Soldat eine ukrainische Uniform trug, was den Russen nicht gefiel. Der Bürgermeister von Kursk ließ das Plakat entfernen, und der Verantwortliche sollte eine Rüge erhalten.